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Eine neue Variante von Covid-19 wurde von der Universitätsklinik Marseille entdeckt. Einige Fälle wurden in der Gegend von Forcalquier in den Alpes de Haute-Provence bekannt. Es ist allerdings noch zu früh, um näheres über die Gefährlichkeit dieser Variante zu kennen.

Könnte bald eine neue Variante die Nachfolge von Omikron antreten? Es ist ganz natürlich, dass sich Viren weiterentwickeln und Varianten entwickeln, nun wurde eine neue Variante in Südfrankreich identifiziert.

Eine Variante mit 46 Mutationen
Forscher der Universitätsklinik Marseille identifizierten am 9. Dezember 2021 eine Variante, die 46 Mutationen und 37 Deletionen trägt, davon 23 allein im Spike-Protein. Zum Vergleich: Omikron umfasst rund 50 Mutationen, davon 32 im Spike-Protein, das als Schlüssel für den Eintritt des Virus in den Körper fungiert. Bisher sind nur wenige Daten über die neue Variante verfügbar.

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Die neue Variante wurde bei einer kleinen Gruppe von zwölf Kranken in Forcalquier in den Alpes de Haute-Provence festgestellt. Es handelt sich um eine Unterlinie der Variante B.1.640, die erstmals Ende September in der Republik Kongo nachgewiesen wurde. Einer der Patienten aus Forcalquier hatte sich in Kamerun aufgehalten, bestätigt Prof. Colson vom IUH Marseille gegenüber France 3 Méditerranée.

Die Weltgesundheitsorganisation hat die afrikanische Variante am 22. November 2021 als „überwachte Variante“ eingestuft. Am 27. Dezember waren laut Santé publique France 188 Fälle in der Region Hauts-de-France, 171 in der Region Île-de-France und 146 in der Normandie registriert.

Die Forscher aus Marseille nannten diese neue Variante B.1.640.2 und veröffentlichten eine vorläufige Studie. Der amerikanische Virologe Tom Peacock beruhigt und erinnert auf Twitter daran, dass die neue Variante B.1.640.2 älter als Omikron ist und noch viel, viel weniger verbreitet zu sein scheint. Wahrscheinlich also ist sie weitaus weniger ansteckend.

Es ist noch viel zu früh, um die Gefährlichkeit der Variante B.1.640.2 einschätzen zu können. Derzeit werden epidemiologische Untersuchungen und In-vitro-Studien durchgeführt. Es ist zu diesem Zeitpunkt unmöglich zu sagen, ob sich diese Variante eines Tages so stark wie Delta oder Omicron ausbreiten wird oder ob sie in Südfrankreich lokalisiert bleibt. Auch lässt sich noch nicht sagen, ob die derzeitigen Impfstoffe auch gegen diese Variante wirksam sind.


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