Tag & Nacht

Was geschah wirklich während des Schiffbruchs in Calais, der 27 Migranten das Leben kostete? Zum ersten Mal sagt einer der beiden Überlebenden aus. Er behauptet, dass trotz mehrerer Anrufe bei den französischen und britischen Behörden zunächst niemand gekommen sei, um sie zu retten.

Einige Tage nach dem tödlichsten Unfall eines Migrantenbooten im Ärmelkanal, bei dem 27 Menschen ertranken, berichtet ein Mann, der behauptet, einer der Überlebenden zu sein, von seinen Erlebnissen. Ihm zufolge hätten Passagiere in Not die französische und die britische Polizei um Hilfe gerufen, doch diese hätten sich geweigert, einzugreifen. „Wir haben unseren Standort an die französische Polizei geschickt, und die haben gesagt, dass wir uns in britischen Gewässern befinden. Also haben wir die britische Polizei angerufen, damit sie uns helfen, und sie haben gesagt: ‚Rufen Sie die französische Polizei'“. So seine Aussage gegenüber dem Sender France 2

Die französische Marine dementiert.
Die Situation an Bord sei, so der Zeuge, kurz nach diesem Anruf katastrophal geworden. „Die Leute haben die Hoffnung verloren, und wir begannen langsam zu sinken“, erzählt er. Für die Marine, die regelmäßig bei Rettungsaktionen zum Einsatz kommt, ist es völlig unmöglich, dass eine Hilfeleistung verweigert wurde. „Es geht hier um die Rettung und Erhaltung des Lebens im Meer. Es ist offensichtlich, dass auf beiden Seiten des Ärmelkanals die Koordination funktioniert und dass es keine solchen Spiele gibt“, kommentierte Kapitän Eric Lavaud, der Sprecher der Marine, die Situation. Eine Untersuchung ist im Gange.


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