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Unter dem Kernkraftwerk Tricastin im Departement Drôme wurde im Grundwasser ein anormales Vorkommen von Tritium festgestellt. Die Leitung des Kraftwerks versichert, dass das Wasser im Fundament des Werks eingeschlossen ist und auf keinen Fall nach außen gelangen kann.

Es handelt sich um das zweite gemeldete Tritiumleck innerhalb von zwei Jahren. Die Leitung des Kernkraftwerks Tricastin in der Drôme erklärte am Dienstag, dass sie am 15. Dezember ein „signifikantes Umweltereignis“ bei der Atomaufsichtsbehörde gemeldet habe.

Im Grundwasser, das sich in dem unterirdischen Fundament des Kraftwerks befindet, wurden ungewöhnlich hohe Mengen des radioaktiven Stoffes Tritium festgestellt. Ein Wert von 1.000 Bq/l ist bereits meldepflichtig, am 12. Dezember wurde ein Spitzenwert von 28.900 Bq/l Tritium gemessen.

Das Kraftwerk erklärt, dass das verseuchte Wasser in der Struktur des Fundaments eingeschlossen ist, „wie in einer Schachtel“, und keine Gefahr für die äußere Umgebung darstellen kann. Die Tritiumwerte sind derzeit wieder auf 11.000 Bq/Liter gesunken. Das radioaktive Material wird jedoch voraussichtlich „einige Monate“ nachzuweisen sein.

Die Kraftwerksleitung meldete, sie wisse, woher das Leck komme: Drei Wochen zuvor habe ein Betriebsmanöver zu einer Überfüllung eines Tanks geführt, aus dem 900 Liter Abwasser ausgetreten seien. Diese Abwässer flossen in eine Flusswasserrinne und sickerten dann in den Grundwasserspiegel unter dem Kraftwerk.

In Frankreich gibt es derzeit eine Debatte über Sicherheit und Nachhaltigkeit der Atomenergie, die durch Ankündigungen Emmanuel Macrons hinsichtlich des weiteren Ausbaus der Kernenergie in Frankreich angekurbelt wurde.

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