Tag & Nacht

Die Vorbereitungen für das 80. Jubiläum der Landung der Alliierten in der Normandie sind in vollem Gange. Am 6. Juni sollen zahlreiche Gedenkveranstaltungen stattfinden – jedoch ohne die Beteiligung Russlands. Diese Entscheidung traf die französische Regierung angesichts der „Aggressionskrieg“ Russlands gegen die Ukraine.

Kein Platz für Russland bei den Feierlichkeiten

„Es wird keine russische Delegation geben. Die Bedingungen sind aufgrund des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt und der sich in den letzten Wochen noch verschärft hat, nicht gegeben,“ erklärte der Élysée-Palast am 30. Mai. Diese klare Haltung widerspricht den bisherigen Ankündigungen der Veranstalter, die Russland ursprünglich einladen wollten, jedoch nicht Präsident Wladimir Putin persönlich. Bereits im April wurde Putin als persona non grata erklärt, jedoch sollte Russland auf einer anderen Ebene vertreten sein – im Gedenken an die entscheidende Rolle der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg.

Anerkennung der sowjetischen Opfer

Ein Berater des Élysée betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass Frankreich stets die bedeutende Rolle der Roten Armee und die hohen Opferzahlen der Sowjetunion im Kampf gegen den Nationalsozialismus anerkannt habe. „Wir haben immer die Taten der Roten Armee gewürdigt, ihre entscheidende Rolle im finalen Sieg gegen den Nazismus anerkannt und den hohen Preis, den die Sowjetunion gezahlt hat, nie heruntergespielt.“

Zum 80. Jubiläum sollen diese Opfer durch verschiedene Gesten gewürdigt werden, unter anderem durch Besuche in Friedhöfen, auf denen russische Soldaten in Frankreich begraben liegen. Auch im Rahmen des offiziellen Programms am 6. Juni werde der „entscheidende Beitrag“ der Roten Armee hervorgehoben.

Eine bedeutende Einladung für die Ukraine

Im Gegensatz zu Russland wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den offiziellen Gästen der Feierlichkeiten am 6. Juni zählen. Dies verkündete Emmanuel Macron am Ende seines Staatsbesuchs in Deutschland. Die Einladung Selenskyjs unterstreicht die Solidarität Frankreichs mit der Ukraine und setzt ein starkes Zeichen gegen die aktuelle russische Aggression.

Eine Entscheidung mit Symbolkraft

Diese Entscheidung der französischen Regierung ist mehr als nur ein diplomatischer Schachzug. Sie signalisiert eine klare Haltung gegen die russische Aggression und unterstützt die Ukraine in ihrem Kampf. Die Gedenkfeiern des D-Day sind nicht nur eine Erinnerung an die historischen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs, sondern auch ein Spiegel der aktuellen geopolitischen Lage. Indem Frankreich Russland von diesen Feierlichkeiten ausschließt, wird deutlich gemacht, dass Aggression und Kriegstreiberei keinen Platz in der Gemeinschaft der Nationen haben.

Ein klarer Schritt, der zeigt: Die Werte von Frieden und Freiheit, für die damals gekämpft wurde, gelten auch heute noch. Und wer diese Werte verletzt, verliert seinen Platz am Tisch der Völkerverständigung.


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