Tag & Nacht

Eine 24-jährige Frau suchte wegen starker Brustschmerzen die Notaufnahme des Krankenhauses in Saint-Denis (Seine-Saint-Denis) auf. Die Patientin wurde wieder nach Hause geschickt und starb nur wenige Stunden nach ihrem Besuch im Krankenhaus.

Was geschah am 29. Dezember letzten Jahres in der Notaufnahme des Krankenhauses von Saint-Denis (Departement Seine-Saint-Denis)? Diese Frage stellen sich die Angehörigen von Anissa. Die 24-jährige Frau starb an den Folgen einer genetisch bedingten Herzmuskelerkrankung nur wenige Stunden, nachdem sie in der Notaufnahme des Krankenhauses behandelt worden war.

Die Patientin war am Abend wegen starker Schmerzen in der Brust in die Universitätsklinik in der Region Paris gebracht worden. Die junge Frau spuckte viel Blut und wurde von den medizinischen Fachkräften einer radiologischen Untersuchung unterzogen. Die Patientin wurde anschließend wieder nach Hause geschickt, obwohl das Pflegepersonal eine Infektion in den Bronchien feststellte. Anissas jüngere Schwester behauptet, sie habe mit einer Krankenschwester gesprochen: „Ich fragte sie, warum meine Schwester in diesem Zustand ist. Sie sagte mir, dass man ihr ein Rezept mit einem Medikament gegeben habe und dass sie es nehmen muss. Ich sage ihr, dass ich nicht mit ihr nach Hause gehen kann, während sie Blut spuckt“.

Maïmouna und Anissa werden trotzdem aufgefordert, wieder nach Hause zu gehen. Die kranke junge Frau stirbt nur viereinhalb Stunden später. Die Familie hat inzwischen Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Bobigny teilte inzwischen mit, dass eine Untersuchung eingeleitet wurde. Die Autopsie der jungen Frau ergab, dass sie an Kardiomyopathie gestorben ist, einer Herzerkrankung, die bei einer intensiveren Behandlung hätte erkannt werden können. „Sie hatte starke Schmerzen – wir wollen die Wahrheit wissen“, so der Vater der jungen Frau. Die Krankenhausleitung wollte sich nicht zu den laufenden Ermittlungen äußern und drückte der Familie des Opfers ihre Unterstützung und ihr Mitgefühl aus.


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