Das Wetter spielt verrückt, und das nicht nur im täglichen Leben, sondern auch in den Bergen. Ein extremes unterschiedliches Schneeverhältnis prägt die Alpen und Pyrenäen seit Jahresbeginn – in den Alpen stapelt sich der Schnee, während die Pyrenäen unter Schneemangel leiden. Was steckt dahinter?
Überfluss an Schnee in den Alpen
Die Alpen haben in diesem Jahr ein beeindruckendes Schneepolster angelegt. Laut dem Centre d’études spatiales et de la biosphère (Cesbio) haben die Alpenregionen zwei Milliarden Kubikmeter mehr Wasser in Form von Schnee gespeichert als im letzten Jahr. Das sind beeindruckende Zahlen – fast zu schön, um wahr zu sein, oder?
Simon Gascoin, ein Forscher bei Cesbio, erklärt: „Wir liegen nahe den Normalwerten, haben aber einen Überschuss.“ Diese zusätzlichen Schneemassen sind ein Segen für das Rhonetal. Das bedeutet mehr Wasser für die Landwirtschaft, mehr Energie aus Wasserkraft und bessere Bedingungen für die natürlichen Ökosysteme. Ein Win-Win, könnte man sagen.
Dürre in den Pyrenäen-Orientales
Doch während die Alpen vor Schnee fast überquellen, sieht die Lage in den Pyrenäen düster aus – besonders in den östlichen Pyrenäen. Trotz einiger Schneefälle in den letzten Tagen bleibt die Schneedecke dort deutlich unterdurchschnittlich. Gascoin bemerkt: „Wir haben eine sehr kontrastreiche Situation zwischen den gut versorgten westlichen Pyrenäen und den östlichen Pyrenäen, die die meisten Niederschläge verpasst haben.“ Zwei Jahre anhaltende Dürre haben Spuren hinterlassen.
Ein Plan für die Zukunft
Die Besorgnis über die Situation in den Pyrenäen ist so groß, dass Christophe Béchu, der französische Umweltminister, einen Besuch in die Region plant. Er wird dort seinen Plan zur Wasserresilienz vorstellen. Doch kann ein Plan wirklich gegen zwei Jahre Dürre ankommen?
Ursachen und Auswirkungen
Was führt zu solch extremen Unterschieden? Ein Teil der Antwort liegt in den atmosphärischen Bedingungen. Während die Alpen von feuchten Luftströmungen profitieren, bleibt der östliche Teil der Pyrenäen häufig trocken. Klimawandel und veränderte Wetterphänomene spielen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Für die Bewohner und die Wirtschaft der betroffenen Regionen hat das weitreichende Konsequenzen. Weniger Schnee bedeutet weniger Schmelzwasser im Frühling und Sommer – eine Bedrohung für die Landwirtschaft, den Tourismus und die Wasserversorgung.
Was bringt die Zukunft? Werden die Alpen weiterhin im Schnee versinken, während die Pyrenäen verdursten? Es bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass innovative und nachhaltige Lösungen notwendig sind, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.
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