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Die gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigte, dass es sich um die Knochen eines Kindes im Alter von 4 bis 5 Jahren handelte.

Zwei Personen wurden am Donnerstag wegen „Mordes an einem Minderjährigen“ angeklagt, nachdem in Pantin im Département Seine-Saint-Denis die Knochen eines vergrabenen Kindes gefunden worden waren. Dies meldete Franceinfo unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Bobigny. Ein 65-jähriger Mann und seine 54-jährige Ex-Frau wurden in Untersuchungshaft genommen. Die Knochen wurden im Rahmen von Ermittlungen zu einem Kindermord vor 20 Jahren gefunden.

Der Fall begann im Januar 2021, als eine Frau auf der Polizeiwache in Pantin erschien und dort Anzeige gegen ihren Ehemann wegen Morddrohungen erstattete. In ihrer Anzeige erwähnte sie den Tod eines ihrer Söhne, der „damals 4 oder 5 Jahre alt war“, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Der Leichnam dieses Kindes, das im November 1997 im Ausland aus einer früheren Verbindung geboren worden war, war ihrer Meinung nach „etwa zwanzig Jahre zuvor“ vergraben worden. Die Mutter beschuldigt ihren Ex-Ehemann, den Stiefvater des Kindes, für dessen Tod verantwortlich zu sein. Sie teilte ausserdem mit, dass sie den Vorfall damals nicht angezeigt und ihr Umfeld belogen habe, als sie behauptete, das Kind sei wieder ins Ausland gegangen.

Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung ein, um die Existenz des Kindes zu klären und eine mögliche Leiche zu finden. Die Nachforschungen ergaben, dass das Kind nicht im Familienstammbuch verzeichnet war und nie eine Schule besucht hatte. Lediglich eine Urkunde über die Anerkennung des Kindes wurde im November 2000 im Rathaus von Pantin ausgestellt.

Am 31. August 2023 wurde eine gerichtliche Untersuchung gegen X wegen „Mordes an einem Minderjährigen“ eingeleitet, der zwischen Dezember 2002 und Dezember 2004 in Pantin begangen worden sein soll. Die beiden Verdächtigen wurden am Dienstag, dem 6. Februar 2024, in Polizeigewahrsam genommen. Vor den Ermittlern gab der Stiefvater die Existenz des Kindes und dessen Tod zu. Er bezeichnete seine Ex-Frau als diejenige, die für den Tod des Sohnes verantwortlich war. Er gab auch den Ort an, an dem sich die Leiche befand: „im Garten des Hauses der Familie in Pantin“, so Staatsanwalt Eric Mathais. Die gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigte, dass es sich um die Knochen eines Kindes in der Altersgruppe des vermeintlichen Opfers handelte.


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