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In einer drastischen Maßnahme hat Premierminister Gabriel Attal am Mittwoch, dem 15. Mai, die sofortige Sperrung von TikTok auf der französischen Inselgruppe Neukaledonien angekündigt. Dies ist eine Reaktion auf die anhaltende Gewaltwelle, die das Gebiet in den letzten Nächten erschüttert hat. TikTok, eine Plattform der chinesischen Firma ByteDance, diente als Hauptkommunikationsmittel der Gruppen, die für die Unruhen verantwortlich gemacht werden.

Militärische Präsenz zur Sicherheit

Neben dem TikTok-Verbot wurden Militärtruppen entsendet, um die Sicherheit an den Häfen und dem Flughafen zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Lage unter Kontrolle zu bringen und die öffentliche Sicherheit wiederherzustellen. Der französische Staat hat das örtliche Post- und Telekommunikationsamt beauftragt, den Zugang zu TikTok zu blockieren, die Maßnahme wurde unmittelbar umgesetzt.

Rechtliche und ethische Diskussionen

Die Entscheidung, TikTok zu sperren, stieß auf gemischte Reaktionen. Während einige die Notwendigkeit betonen, durchgreifende Maßnahmen zu ergreifen, um die Ordnung wiederherzustellen, sehen andere rechtliche und ethische Bedenken. Nicolas Hervieu, ein Professor für öffentliches Recht, äußerte auf Twitter Zweifel am Zusammenhang der TikTok-Sperre mit den Unruhen und hält die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme für fragwürdig. Dies ist ein Präzedenzfall in der Geschichte der Inselgruppe.

Rolle von TikTok bei den Unruhen

Die vermutete Nutzung von TikTok durch die Aufständischen zur Koordination und Anstiftung zu Gewalt hat die Regierung zu diesem harten Schritt veranlasst. Anwalt und Blogger Maître Eolas argumentiert, dass das Verbot angemessen sei, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen, sofern sich die Nutzung der Plattform als Mittel zur Gewaltanwendung bestätigt.

Eskalation der Gewalt

Premierminister Attal betonte die Schwere der Situation: „Seit einigen Tagen wüten unvorstellbare Gewalt, Plünderungen, Brandstiftungen und schlimme körperliche Gewalt – drei Einwohner und ein Gendarm sind dabei ums Leben gekommen.“ Diese Eskalation der Gewalt erfordert laut Attal entschlossene Maßnahmen, um die Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen.

Aufruf zur politischen Lösung

Der Premierminister unterstrich die Dringlichkeit, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, um einen Dialog zu ermöglichen. In einem weiteren Schritt plant er, die Verantwortlichen aus Neukaledonien zu einem Treffen in Paris einzuladen, um eine umfassende politische Lösung zu finden. Dies soll auch im Kontext der kürzlich verabschiedeten verfassungsrechtlichen Gesetzgebung geschehen, die die Gruppe der in Neukaledonien wahlberechtigten Personen deutlich erweitert und von den Unabhängigkeitsbefürwortern kritisiert wird.

Fazit und Ausblick

Die Maßnahmen der Regierung, einschließlich des TikTok-Verbots und des Einsatzes von Militärtruppen, zeigen die Ernsthaftigkeit der Situation in Neukaledonien. Ob diese Schritte ausreichen, um die Ruhe wiederherzustellen und eine langfristige Lösung zu finden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Regierung keine Mittel und Anstrengungen scheut, um den Frieden und die Sicherheit auf der Inselgruppe zu gewährleisten. Bleibt zu hoffen, dass der geplante politische Dialog den notwendigen Konsens bringen wird, um die tiefen Risse in der Gesellschaft Neukaledoniens zu heilen.

Wer hätte gedacht, dass eine App wie TikTok einmal solch eine zentrale Rolle in politischen Unruhen spielen würde? Die Zeiten ändern sich – und mit ihnen die Herausforderungen, denen sich Regierungen weltweit stellen müssen.


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