Tag & Nacht

Nach der Covid-Krise erholt sich der Tourismus immer mehr. Trotz der Inflation genossen die Franzosen den Frühling.

Es besteht kein Zweifel, dass die Franzosen die schönen Ferientage im Frühling genossen haben, auch dank des arbeitnehmerfreundlichen Kalenders mit zahlreichen Brückentagen im Mai. Das Tourismusgeschäft wurde deutlich angekurbelt: Laut Tourismusministerium wurden während der Frühlingsferien zwischen April und Mai allein von französischen Gästen mehr als 10 Millionen Übernachtungen verzeichnet, das sind 15 % mehr als im letzten Jahr.

Wenig überraschend profitierten vor allem die Küstenregionen von dem Touristenansturm: Hérault, Morbihan oder das Departement Var, aber auch viele ausländische Urlauber entschieden sich für Frankreich. Plus 15 % Besucher im Vergleich zum Vorjahr zur gleichen Zeit.

Urlaub trotz Inflation und Kaufkraftproblemen
Inflationsbedingt entschieden sich viele Franzosen eher für eine Unterkunft auf einem Campingplatz als für ein Hotel, was oftmals billiger ist. Dasselbe gilt für diesen Sommer, die Campingplätze sind fast komplett ausgebucht. Laut einer Umfrage von Europ Assistance ist die Lust auf Urlaub im Juli und August sehr groß: Drei von vier Franzosen planen eine Reise, aber mit einem strengen Budget. Für die Urlaubsreise nehmen sie Abstriche bei Kleidung und Lebensmitteln in Kauf. Auch wird die Dauer des Aufenthalts verkürzt oder man reist weniger weit weg als früher. Die SNCF verzeichnet für diesen Sommer einen Anstieg der Buchungen um 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Für diejenigen, die eine Reise außerhalb Frankreichs planen, sind laut dem Syndicat des entreprises du tour operating (Seto), der Gewerkschaft der Reiseveranstalter, Griechenland, die Balearen oder Tunesien die beliebtesten Reiseziele.

Angesichts des neuen Zustroms von Urlaubern fehlen den Gastronomen und Hoteliers allerdings die Arbeitskräfte. Die Situation ist zwar etwas besser als im letzten Jahr, aber der Branche mangelt es in Frankreich immer noch sehr stark an Arbeitskräften. Deshalb wurden im Gastgewerbe die Löhne angehoben und die Arbeitsorganisation im Sinne der Angestellten neu überdacht, aber das reicht oft nicht aus. Probleme mit der Unterbringung der Angestellten sind nach wie vor ein großes Problem bei der Einstellung an touristischen Standorten. Saisonarbeiter können sich kaum eine Unterkunft leisten.

Zwar hat die Regierung einen Plan zur Unterstützung der Branche aufgelegt, um Einstellungen zu fördern und Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten. Aber drei Wochen vor der Eröffnung der Sommersaison planen einige Einrichtungen, wegen Personalmangels an bestimmten Tagen geschlossen zu bleiben und ihren Service in diesem Sommer einzuschränken…


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