Tag & Nacht

In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde ein weiteres tragisches Kapitel in der Geschichte der Migration über den Ärmelkanal geschrieben. An der Küste von Wimereux im französischen Pas-de-Calais kamen bei einem Versuch, den Ärmelkanal zu überqueren, mindestens fünf Migranten ums Leben. Unter den Verstorbenen befinden sich ein vierjähriges Mädchen und eine Frau. Diese erschütternde Nachricht wurde von der Nationalen Gesellschaft zur Seenotrettung (SNSM) bestätigt und beruht auf Informationen von France Bleu Nord und La Voix du Nord.

Warum setzen Menschen ihr Leben aufs Spiel für die Hoffnung auf ein besseres Morgen?

Die Präfektur berichtet, dass in den frühen Morgenstunden, gegen 5 Uhr, ein Boot mit über 110 Menschen von der Plage des Allemands aus in See stach. Nachdem es zunächst auf einer Sandbank gestrandet war, nahm es erneut Kurs auf das offene Meer. Doch in der überfüllten Barke kam es zu einem verhängnisvollen Gedränge, das mehrere Opfer forderte.

Im Laufe des Tages wird der Präfekt die Unglücksstelle besuchen, während der Staatsanwalt von Boulogne-sur-Mer eine Untersuchung eingeleitet hat, um die Umstände des Unglücks zu klären.

Die Zahl der Überquerungen – ein besorgniserregender Trend.

Dieser Vorfall fügt sich in eine beunruhigende Zunahme der Channel-Überquerungen ein. Anfang April setzten etwa 800 Migranten innerhalb eines Wochenendes von Frankreich nach Großbritannien über, ein neuer Rekord für das erste Quartal des Jahres 2024. Laut neuesten Zahlen aus London haben zwischen dem 1. Januar und dem 27. März insgesamt 4.600 Migranten erfolgreich den Ärmelkanal überquert – eine Steigerung von 23% im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen markieren einen neuen Höchststand für diese Jahreszeit.

Was treibt die stetig steigende Zahl von Menschen an, die gefährliche Reise über den Ärmelkanal auf sich zu nehmen?

Diese dramatischen Ereignisse werfen ein grelles Licht auf die verzweifelte Situation vieler Menschen, die alles riskieren, in der Hoffnung auf Sicherheit und ein besseres Leben in Großbritannien. Doch allzu oft enden diese gefährlichen Überfahrten in Tragödien, die Familien zerreißen und unzählige Leben kosten. Es ist ein Weckruf an die internationale Gemeinschaft, Lösungen zu finden, die nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen der globalen Migrationskrise adressieren.


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