Tag & Nacht

Der norwegische Armeechef schätzte die Verluste der ukrainischen und russischen Streitkräfte während des Krieges und betont den Bedarf der Ukraine an modernen Waffen.

In einem Interview mit dem norwegischen Fernsehsender TV2 am 22. Januar veröffentlichte der norwegische Generalstabschef Eirik Kristoffersen Schätzungen der russischen und ukrainischen Verluste seit dem 24. Februar 2022. Nach seinen Angaben haben die Kämpfe bisher etwa 180.000 Tote oder Verletzte in den russischen Reihen sowie 100.000 auf ukrainischer Seite gefordert.

Der Generalstabschef des an Russland grenzenden Landes betonte außerdem, dass schon 30.000 ukrainische Zivilisten in „diesem schrecklichen Krieg“ ums Leben gekommen seien.

Sowohl Russen als auch Ukrainer weigern sich bisher, verlässliche Bilanzen zu veröffentlichen. Die jüngsten Schätzungen der eigenen Verluste beider Länder sind mehr als zehnmal niedriger sind als die von ausländischen Beobachtern. Der US-Generalstabschef Mark Milley schätzte, dass beide Seiten bis November 2022 100.000 tote Soldaten zu beklagen hatten.

„Russland ist in der Lage, den Krieg] noch eine ganze Weile fortzusetzen“, urteilte Eirik Kristoffersen und nannte zwei Gründe, nämlich die Rüstungsproduktion sowie die Fähigkeit, weitere Bürger für die Armee zu mobilisieren.

Der General sprach auch zwei drängende Themen an: die Luftwaffe der beiden Länder sowie die Lieferung von Panzern. „Die größte Sorge ist, ob die Ukraine in der Lage sein wird, die russische Luftwaffe aus dem Krieg herauszuhalten“, sagte Eirik Kristoffersen, bislang konnte dies dank der ukrainischen Luftabwehr weitgehend gewährleistet werden.

Die USA haben die Lieferung von Patriot-Flugabwehrsystemen genehmigt, um die Ukraine vor der russischen Luftwaffe zu schützen. Die russische Armee bevorzugt derzeit den Einsatz von Langstreckenraketen und setzt ihre Kampfflugzeuge kaum ein.

Eirik Kristoffersen forderte den Westen außerdem auf, Kampfpanzer an Kiew zu liefern. Deutschland soll gerade Polen die Lieferung von Leopard-II-Panzern unter bestimmten Bedingungen erlaubt haben. „Wenn sie in die Offensive gehen müssen, brauchen sie die Panzer schnell“, so der norwegische Armeechef.


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