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Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu traf sich am Mittwochmittag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem Arbeitstreffen.

Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu erklärte am Mittwoch, dem 28. Dezember, bei seiner ersten Reise nach Kiew, er wolle daran arbeiten, den ukrainischen Militärbedarf „für die kommenden Wochen“ zu decken. „Die Präsidenten (Wolodymyr) Selenskyj und (Emmanuel) Macron haben (…) darum gebeten, bis Januar Vorschläge zu unterbreiten, um eine gemeinsame Agenda für die französische Militärhilfe festzulegen“, erklärte Lecornu bei einer Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen Oleksij Reznikov.

Sébastien Lecornu gab bekannt, dass er sich mit dem ukrainischen Verteidigungsminister über die „taktische und strategische Situation“ vor Ort und über „die Bedürfnisse der ukrainischen Armee in den kommenden Wochen“ ausgetauscht habe. Laut einer Erklärung der ukrainischen Präsidentschaft „informierte Wolodymyr Selenskyj Sébastien Lecornu über die Lage an der Front und die dringenden Verteidigungsbedürfnisse“ der ukrainischen Armee. „Weitere praktische Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine mit französischer Unterstützung wurden besprochen“, heißt es weiter.

Frankreich auf Platz 10 der Unterstützer-Länder
Vor der Presse verwies der französische Minister auf den „Fonds von 200 Millionen Euro“, der es der Ukraine ermöglicht, Ausrüstung direkt von französischen Industrieunternehmen zu kaufen, je nachdem, welche Prioritäten die Ukraine hat, um der russischen Armee gegenüberzutreten. Mitte Dezember wurden auf einer internationalen Konferenz zur Unterstützung der Ukraine in Paris über eine Milliarde Euro an Spendengeldern gesammelt, um insbesondere der Bevölkerung zu helfen.

In einer Rangliste des Kieler Instituts für Weltwirtschaft vom Dezember belegte Frankreich für seine militärische Unterstützung Kiews, die vor bei weitem von den USA angeführt wird, hinter Großbritannien, Polen und Deutschland den zehnten Platz.

Ein weiteres Thema, über das die beiden Verteidigungsminister diskutierten, war das Problem der Reparatur von westlicher Militärausrüstung, die auf dem Schlachtfeld beschädigt wurde. „Die Instandhaltung dessen, was der Ukraine bereits geschenkt wurde, ist genauso wichtig wie neue Ausrüstung“, sagte Sébastien Lecornu.

„Luftabwehr und -bekämpfung“, „Artilleriesysteme wie die Caesars“ (aus Frankreich), die Versorgung mit Munition und gepanzerten Fahrzeugen sowie der Kampf „gegen iranische Drohnen“ gehören derzeit zu den Prioritäten der ukrainischen Armee, gab Oleksij Reznikow bekannt. Paris bestätigte bereits, dass man darüber nachdenke, Kiew mehr Boden-Luft-Raketen zu liefern.

Im Laufe seines Besuchs hat Sébastien Lecornu einen Kranz vor der „Heldenmauer“ in Kiew niedergelegt, die den seit 2014 an der Front getöteten Soldaten gewidmet ist.


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