Tag & Nacht

Am Freitag, dem 14. März, findet in Berlin ein wichtiges Treffen zur Ukraine-Krise statt, an dem die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Deutschland und Polen teilnehmen. Für Emmanuel Macron bietet sich hierbei die Gelegenheit, auf seine jüngsten Äußerungen einzugehen, die in Europa für Verwirrung gesorgt haben.

Emmanuel Macron reist nach Berlin, um an einer Sitzung teilzunehmen, die sich ganz der Situation in der Ukraine widmet. Dort wird er auf den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und den polnischen Premierminister Donald Tusk treffen. Die drei Führungspersönlichkeiten planen, ihre Einigkeit und ihr Engagement zur Unterstützung der Ukraine gegen Russland zu bekräftigen. Für Macron steht jedoch noch eine weitere Herausforderung im Raum: die Beruhigung der angespannten Beziehungen zum deutschen Nachbarn, die durch Macrons jüngsten Kommentare zur Unterstützung der Ukraine belastet wurden.

In Deutschland wird Emmanuel Macron oft als Kriegstreiber gesehen, der zu provokativen Äußerungen neigt. Auf der anderen Seite gilt Kanzler Scholz als vorsichtig, zurückhaltend und besorgt über eine mögliche Eskalation des Konflikts. Macrons Überlegung, Bodentruppen in die Ukraine zu schicken, hat in Berlin große Überraschung und Verärgerung ausgelöst. Seitdem ist eine gewisse Kühle zwischen dem französischen Präsidenten und dem deutschen Kanzler spürbar.

Die Differenzen zwischen Macron und Scholz wurden öffentlich ausgetragen, was Wolfgang Ischinger, ehemaliger deutscher Botschafter in den USA, im Gespräch mit dem Sender Welt TV bedauert. „Es ist die Pflicht eines jeden, alles vorstellbare zu unternehmen, um Einigkeit und gemeinsames Handeln zu erreichen. Wenn Deutschland und Frankreich ihre Uneinigkeit vor den Russen zur Schau stellen, wo glauben Sie, dass die Champagnerkorken knallen? Nicht in Washington oder Italien, sondern in Moskau“, warnt Ischinger.

Das für Freitagnachmittag angesetzte bilaterale Gespräch zwischen Emmanuel Macron und Olaf Scholz dürfte dazu beitragen, die Meinungsverschiedenheiten zu glätten. Marc Ringel, Direktor des deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg, spielt die Spannungen herunter. „Es ist nicht so schlimm, denn es wird immer Diskussionen und Konflikte geben. Das sind Zeichen lebendiger Demokratien und letztendlich finden wir immer Lösungen“, versichert er gegenüber Franceinfo.

Emmanuel Macron und Olaf Scholz stimmen zumindest in einem Punkt überein: Russland darf den Krieg nicht gewinnen. Die Frage bleibt, wie die Ukraine unterstützt werden muss, um siegreich sein zu können.


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