Tag & Nacht

Der Verein Paysages de France, der sich seit vielen Jahren für den Landschaftsschutz und gegen den Missbrauch von Werbetafeln einsetzt, hat seine Bestenliste 2023 für den „Prix de la France moche“ (Preis des hässlichen Frankreichs) bekannt gegeben.

Das ist ein Preis, auf den manche Gemeinden gerne verzichten würden. Jedes Jahr veröffentlicht die Vereinigung Paysages de France die Liste der hässlichsten Orte Frankreichs. Es handelt sich dabei nicht um eine Rangliste der schönsten und der hässlichsten Städte. Der Umweltverband, der gegen die visuelle Verschmutzung kämpft, zeichnet jedes Jahr besonders hässliche Orte aus, die von seinen Mitgliedern entdeckt wurden.

Paysages de France wählte dieses Jahr die Einfahrt in die Stadt Honfleur im Département Calvados als einen der hässlichsten Orte in Frankreich aus. Dort sieht man Schilder, Fahnen und Planen – und sonst eigentlich nichts mehr. Viele Städte in Frankreich verzeichnen eine inflationäre Zunahme von Werbetafeln an ihren Ortseingängen.

https://www.paysagesdefrance.org/actualites/306/prix-de-la-france-moche-2023-le-palmares/

In der Einkaufszone Pré-Doué in Chavelot in den Vogesen ist die Situation nicht viel besser. Mit einer Aneinanderreihung von Geschäften und Schildern „grenzt die Aufstellung von Bannern an Missbrauch“, kommentiert die Vereinigung.

Foto: Paysages de France

Auch das Vorhandensein historischer Denkmäler ist nicht immer gleichbedeutend mit einer unberührten Landschaft. Paysages de France prangert etwa eine lange Reihe von Begrenzungspfosten auf der Straße an, die an einem Feld von uralten Menhir-Steinen in Carnac im Morbihan entlangführt.

Foto: Paysages de France

Auch Paris entgeht dem scharfen Blick der Umweltschutzorganisation nicht. Sie prangert die visuelle Verschmutzung der Place des Vosges in Paris an, wo während der Bauarbeiten an historischen Gebäuden riesige Werbeplanen angebracht wurden.

Foto: Paysages de France

Paysages de France weist darauf hin, dass jeder Bürgermeister gegen diese Auswüchse vorgehen kann, indem er eine lokale Werbeordnung einführt oder ändert oder seine Polizeigewalt nutzt, um die Einhaltung des Umweltgesetzbuchs durchzusetzen. „Man darf sich nicht an die Hässlichkeit gewöhnen“, meint Paysages de France.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!