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Der französische Verkehrsminister Clément Beaune will innerhalb von zwei Jahren ein „einheitliches Ticket“ einführen, mit dem man überall in Frankreich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann.

Frankreichs Verkehrsminister Clément Beaune will innerhalb von zwei Jahren ein „einheitliches Ticket“ entwickeln, mit dem man überall in Frankreich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann. Er stützt sich dabei auf die Ergebnisse eines Innovationswettbewerbs, der am Dienstag und Mittwoch in Paris stattfand.

„Durch innovative und konkrete Lösungen kann man den Alltag der Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in Frankreich revolutionieren. Das einheitliche Ticket ist eine Maßnahme, die im ganzen Land eingesetzt werden kann und alle Reisen erleichtern wird“, sagte Beaune am Mittwoch. „Als ich diese Idee geäußert habe, wurde mir gesagt, dass es mindestens zehn Jahre dauern würde, um das umzusetzen. Aber ich bin überzeugt, dass man innerhalb von zwei Jahren das einheitliche Ticket überall in Frankreich einführen kann“, sagte der Minister in einem Interview mit der Zeitung 20 Minutes.

Ein Ideenwettbewerb für Informatiker wurde am Dienstag in der Cité des sciences et de l’industrie in Paris im Rahmen des Forums der Agence de l’innovation pour les transports gestartet. Im Anschluss daran plant Clément Beaune „eine Erprobung ab Ende 2023 in einer Reihe von freiwilligen Gebieten“.

Eine Arbeitsgruppe wird mit den für den öffentlichen Personenverkehr zuständigen Behörden in verschiedenen Regionen und Ballungsräumen ins Leben gerufen werden, „um die Modalitäten für die Einführung eines einheitlichen Fahrscheins auf nationaler Ebene festzulegen“, wie es in einer Pressemitteilung des Ministeriums heißt. Der Fahrschein sole in einer App als entmaterialisierter Fahrschein gespeichert werden, so der Minister. Aber: „Man wird auch die Personen berücksichtigen müssen, die nicht digital versiert sind, die älter oder weniger an diese Art von Anwendungen gewöhnt sind, und die man begleiten muss“, meint der Minister und verweist auf den in Deutschland eingeführten Einheitsfahrschein für den Nahverkehr zu 49 Euro pro Monat, der auch eine Papierversion haben wird.

Was den angestrebten Einheitstarif betrifft, müsse man „die Politik der Dezentralisierung des Verkehrswesens respektieren“, da die Tarifgestaltung in die Zuständigkeit der lokalen Gebietskörperschaften falle. „Ich unterscheide zwischen dem Medium und dem Tarif, auch wenn ich glaube, dass das Medium zu einer Vereinfachung der Tarife führen und die Aufgabenträger dazu anregen kann, gemeinsame Tarife anzubieten“, schränkte der Minister ein.


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