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Um Mulard-Enten, die für Stopfleber gezüchtet werden, vor dem Vogelgrippevirus zu schützen, haben sich zwei Impfstoffe, die jetzt in Frankreich getestet wurden, als „sehr wirksam“ erwiesen.

Zwei Impfstoffe, die in Frankreich gegen die Vogelgrippe getestet wurden, haben sich als „sehr wirksam“ erwiesen, um Enten, die für Stopfleber gezüchtet werden, vor dem Virus zu schützen. Dies erklärte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP und ebnete damit den Weg für eine landesweite Impfung in wenigen Monaten.

Die „günstigen Ergebnisse bieten ausreichende Garantien, um eine Impfkampagne ab Herbst 2023 zu starten“, schrieb das französische Landwirtschaftsministerium auf seiner Internetseite. Die Wiederholung und das Ausmaß der Krisen im Zusammenhang mit der Vogelgrippe (mehr als 20 Millionen geschlachtete Tiere in den Jahren 2021-2022 in Frankreich, bereits mehr als sechs Millionen in den Jahren 2022-23) haben eine Impfstrategie in der EU nötig gemacht.

In Frankreich wurde im vergangenen Jahr ein Versuch mit zwei Impfstoffen gestartet, die von den Laboratorien Boehringer Ingelheim und Ceva Santé Animale entwickelt wurden. Andere Europäische Länder testen Impfstoffe bei anderen Geflügelarten.

An dem französischen Versuch waren einige hundert Enten beteiligt. Einige der zuvor geimpften Enten wurden anschliessend mit dem derzeit zirkulierenden Virus geimpft, um zu messen, wie viel Virus sie ausschieden und ob sie ihre Artgenossen noch anstecken konnten.

Nach der Impfung wurde bei den geimpften Tieren nur noch eine sehr geringe Viruslast und Ansteckungsfähigkeit festgestellt, erklärte Béatrice Grasland, Leiterin des nationalen Referenzlabors für Vogelgrippe der Anses, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die beiden Impfstoffe haben auch die direkte Übertragung „fast gestoppt“ und die indirekte, über die Luft erfolgende Ansteckung vollständig gestoppt. Der Impfstoff erwies sich als sehr wirksam und die geimpften Enten waren sehr gut geschützt, selbst wenn sie direkten Kontakt mit dem Kot infizierter Enten hatten.

Frankreich plant nun, vorrangig Enten (vom Typ Mulard, aber auch Peking- und Barbarie-Enten – letztere werden eher wegen ihres Fleisches gezüchtet) aufgrund ihrer besonderen Rolle bei der Verbreitung der Tierseuche zu impfen. Enten sind sehr empfindlich gegenüber dem Virus und scheiden es aus, noch bevor sie Symptome zeigen, was zu einer zunächst unbemerkten Verbreitung der Vogelgrippe führt.


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