Tag & Nacht

Am Samstagnachmittag fanden in mehreren Städten Frankreichs Demonstrationen zur Unterstützung des palästinensischen Volkes statt. Die Demonstrationen waren dieses Mal nicht im Vorfeld verboten worden.

„Befreit Gaza, befreit Palästina“, skandierten die Demonstranten des Pariser Demonstrationszuges fast einen Monat nach dem Aufflammen des kriegerischen Konflikts zwischen Israel und der Hamas. Am Samstag, dem 4. November, marschierten nach Angaben der Pariser Präfektur 19.000 Menschen in der französischen Hauptstadt vom Place de la République zum Place de la Nation. Die Gewerkschaft CGT, die wie mehrere andere Gewerkschaftsorganisationen und einige politische Parteien zu den Demonstrationen aufgerufen hatte, zählte ihrerseits 60.000 Teilnehmer.

„Boykott Israel“ oder „Israel ist ein Terrorstaat!“ war auf einigen Schildern zu lesen. Einer der Demonstranten sagte gegenüber Franceinfo: „Wenn wir hier sind, sind wir nicht für die Hamas. Wir sind nur dafür, dass nicht unschuldige Menschen sterben. Während wir hier sprechen, werden Menschen bombardiert. Das darf nicht so bleiben“. Der Demonstrant ist auch der Meinung, dass Israels Gegenmaßnahmen gegen die palästinensische Bevölkerung unverhältnismäßig sind: „Wir haben es mit Leuten zu tun, die ruhig zu Hause sitzen, die nicht der Hamas angehören und die seit 17 Jahren unter einem Embargo leben. Das kann nicht sein!“

Ein weiterer Demonstrant ist dabei, um das anzuprangern, was er als „Völkermord“ bezeichnet. Er sagt: „Es ist ein Massaker. Sie sind auf einem Streifen von 40 mal 12 Kilometern und wir schießen auf sie, wir bombardieren, was das Zeug hält.“ Seine Lebensgefährtin Afsa meint: „Ich sehe, wie Kinder abgeschlachtet werden. Für mich ist ein Waffenstillstand zwingend notwendig“.

Während das palästinensische Gesundheitsministerium am Samstag bekannt gab, dass sich die Zahl der Toten in Gaza 9.500 nähert, sprach Emmanuel Macron von einer humanitären Waffenruhe und plant eine humanitäre Konferenz für Donnerstag, den 9. November, in Paris. Abgeordnete der parlamentarischen Linken fordern von Emmanuel Macron, den Vereinten Nationen eine Resolution zu einem Waffenstillstand vorzulegen.


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