Tag & Nacht

Angesichts der Dürre auf der Insel bekommt die Bevölkerung des französischen Überseedepartements seit Anfang September nur noch an zwei von drei Tagen Wasser aus dem Wasserhahn.

Der französische Staat wird vorübergehend die Wasserrechnungen der Einwohner von Mayotte übernehmen, die mit einer schweren Wasserknappheit konfrontiert sind. „Die Abonnenten der Wasserversorgung werden die Rechnungen für die Monate September bis Dezember 2023 nicht bezahlen müssen, da sich der Service für die Öffentlichkeit sehr stark verschlechtert hat“, kündigte Premierministerin Elisabeth Borne am Donnerstag, dem 5. Oktober, nach einem interministeriellen Treffen an. Die Kostenübernahme könne auch „im Januar fortgesetzt werden“, „wenn das Wasser dann nicht wieder fließt“, erklärte Philippe Vigier, der für die Überseegebiete zuständige Minister, am Donnerstagabend auf dem Sender Franceinfo.

Das ärmste Departement Frankreichs leidet unter der schlimmsten Dürre seit 1997, da seine Versorgung weitgehend von Regenwasser abhängt. Die Niederschlagsdefizite werden dort außerdem durch einen Mangel an Infrastruktur und einem Investitionsstau noch verschärft. Angesichts dieser Situation haben die Behörden seit mehreren Monaten Wassereinschränkungen eingeführt. Diese wurden vor kurzem noch weiter verschärft. Seit dem 4. September fließt an zwei von drei Tagen kein Wasser durch die Leitungen.

Die Regierung plant außerdem, die Verteilung von kostenlosen Wasserflaschen, die bislang auf 50.000 besonders gefährdete Personen beschränkt ist, bis Mitte November „schrittweise auszuweiten“, indem mehr Flaschen von La Réunion, ebenfalls ein Überseedepartement Frankreichs, und dem französischen Mutterland nach Mayotte transportiert werden. Die Verteilung werde auf 110.000 bis 120.000 Menschen ausgeweitet, kündigte Minister Philippe Vigier an. Rund 300 Soldaten und Zivilisten werden nach Mayotte entsandt, um einen reibungslosen Ablauf dieser Verteilung zu gewährleisten.

Darüber hinaus sollen „in den nächsten Tagen“ 30 Personen das Pflegepersonal des Krankenhauses in Mamoudzou verstärken, und „im Laufe des Novembers“ soll ein „Hilfsdispositiv“ für die von den Versorgungsengpässen besonders stark betroffenen Unternehmen eingerichtet werden.


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