Den Zauber von Weihnachten mit dem Kampf gegen die globale Erderwärmung zu verbinden, ist nicht einfach, aber nichts ist unmöglich. Hier sind einige Tipps – geschenkt!
In der Vergangenheit verband Weihnachten Traditionen und Konsum, Magie und Überfluss und bringt damit die widersprüchlichen Forderungen zwischen unseren Gewohnheiten und der durch die Klimakrise geforderten Mäßigung zum Vorschein. Das Weihnachtsfest nachhaltiger zu gestalten ist angesichts der kolossalen Emissionen der Industrieländer ein wichtiger Beitrag für das Klima. Sich des zu dieser Jahreszeit so verbreiteten Über-Konsums bewusst zu werden und über Alternativen nachzudenken, ist für jeden möglich.
Hier einige Tipps, die dabei helfen können.
Unnötige Geschenke vermeiden!
Bevor man sich schuldig fühlt, sollte man sich jedoch Grundsätzliches erinnern: Eine bescheidene Familie, die den Black Friday Sale genutzt hat, um ein paar Geschenke Made in China zu bestellen, wird über das Jahr gesehen immer noch weniger Treibhausgase ausstoßen als eine wohlhabende Familie, die Weihnachten auf Bali verbringt und sich Waschlappen aus Bambusfasern und Holzspielzeug schenkt. Am schlimmsten sind die Geschenke, die am Ende der Welt unter schlechten Bedingungen produziert werden und absolut nichts nützen. Die goldene Katze aus Plastik, die winkt und winkt? Der selbsterhitzende Becher? Die Popcornmaschine für eine Person? Die Zahnpasta mit Speckgeschmack? Lustig, ja, aber tödlich für die Umwelt. Ein solches Geschenk trägt durch seine Herstellung, Lieferung und unvermeidliche Entsorgung zur globalen Erwärmung bei und muss – wenn wir Weihnachten nachhaltig klimafreundlich gestalten wollen, aus den Weihnachtspäckchen verschwinden.
Es gibt viele Alternativen: Von einem Kinoabonnement bis hin zum symbolischen Erwerb eines Stücks Land, das es zu erhalten gilt, dem gepflanzten Baum oder dem umbenannten Stern… Die Möglichkeiten sind endlos. Für die anderen – diejenigen, die etwas Nützliches brauchen, oder die Kinder, die selten Fans von symbolischen Geschenken sind – erlebt die Secondhand-Ware ihre Sternstunden. Umfragen zufolge erwägen zwischen 47% und 64% der Franzosen, zu Weihnachten ein gebrauchtes Geschenk zu machen. Online, über bekannte Websites wie Le Bon Coin oder Vinted, oder in Secondhand-Läden, wie z. B. in den über das ganze Land verteilten Emmaüs-Läden.
Bei Neuware sollte man, wenn man seinen CO2-Fußabdruck begrenzen will, lokal hergestellte Produkte bevorzugen und Online-Bestellungen vom anderen Ende der Welt vermeiden. In dem Zusammenhang sollte man auch den grünen Versprechungen des Handelsriesen Amazon misstrauen. Das amerikanische Unternehmen versichert zwar, dass es bis 2040 CO2-neutral sein wird, doch sein Modell ist nach wie vor sehr treibhausgasintensiv, wie die Organisation Friends of the Earth feststellt. „Die Emissionen von Amazon sind im letzten Jahr um 19% gestiegen“, kritisierte die NGO im November und erinnerte daran, dass „Amazon den Transport seiner Produkte per Flugzeug um 29% erhöht, um die Verbraucher in weniger als 24 Stunden zu beliefern“. Dies ist neunmal umweltschädlicher als der Straßentransport und hundertmal umweltschädlicher als der Seetransport. Durch unsere Einkäufe angekurbelt, stößt das Unternehmen heute in einem Jahr so viel CO2 aus wie ein Land wie Bolivien.
Bevorzugen Sie Fisch für das Festmahl!
Ein paar Zahlen, bevor Sie sich die Schürze anziehen: Die Nahrungsmittelproduktion ist für ein Viertel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Weil Wälder abgeholzt werden, um Platz für Agrarland zu schaffen, weil Rinder Methan ausstoßen, weil Maschinen mit Benzin laufen, weil Schlachthäuser und Lebensmittelverarbeitungsanlagen Energie verbrauchen – alles, was wir essen, trägt zu unseren Emissionen bei. Allerdings nicht immer im gleichen Ausmaß, wie die Website OurWorldinData.org zeigt. Dort erfährt man, dass die Viehzucht im Allgemeinen viel mehr Treibhausgase verursacht als Betriebe, die Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide anbauen.
Je mehr Fleisch zu Ihrem Festmahl gehört, desto mehr wird Ihr Teller zur globalen Erwärmung beitragen. Und wenn Sie sich ein vegetarisches Festmahl nicht vorstellen können, sollten Sie dennoch einen Truthahn oder Kapaun dem Rindfleisch vorziehen. Ein Kilo Rindfleisch verursacht zehnmal mehr Emissionen als ein Kilo Geflügelfleisch (99,48 kgCO2eq gegenüber 9,87 kgCO2eq). Und das sogar, wenn es aus der Region stammt: Der Transport macht nur 6% der Gesamtemissionen aus, die Rindfleisch zugeschrieben werden. Denken Sie auch daran, dass Käse manchmal mehr Emissionen verursacht als bestimmte Fleischsorten.
Und was ist mit Fisch? Ein Kilo emittiert zwischen 5 kgCO2eq (bei Zucht) und 3 kgCO2eq (bei Wildfang.) Hier spielt nicht so sehr die Menge der Emissionen eine Rolle, sondern die Auswirkungen auf die Biodiversität in den Meeren. Der WWF hat 2017 einen praktischen Leitfadenherausgegeben, um Fisch zu konsumieren, ohne die Artenvielfalt zu gefährden. So ist zum Beispiel die Meeräsche eine gute Alternative zum Wolfsbarsch, der unter Überfischung leidet. Der Lachs ist problematischer: Umweltverbände prangern seit Jahren die Bedingungen an, unter denen er gezüchtet wird. Der Lachs wird durch einen Parasiten – die Seelaus – angegriffen und deshalb mit Antibiotika behandelt.
Wenn Sie geräucherte Forellen dem Lachs vorziehen, können Sie die ökologischen Auswirkungen begrenzen, vor allem, wenn sie aus einer kleinen, handwerklichen Zucht stammen. Wenn Sie das Glück haben, in der Nähe der Küste zu wohnen, finden Sie viele Verkaufsstellen, die Ihnen eine ethische, nachhaltige Fischauswahl mit kurzen Transportwegen anbieten. In anderen Teilen Frankreichs liefern Online-Händler wie Poiscaille oder Hissez-Oh ebenfalls Fisch, der unter nachhaltigen Bedingungen von französischen Fischern gefangen wurde. Das gilt auch für Meeresfrüchte.
Verzichten Sie auf den Weihnachtsbaum!
Das wachsende Umweltbewusstsein der Franzosen hat den Weihnachtsbaum zum Gegenstand einer erwachenden Polemik gemacht. Das Ja oder das Nein zum Weihnachtsbaum wird zu einer politischen Entscheidung. Klar ist, dass die Entscheidung, keinen Weihnachtsbaum aufzustellen, die umweltfreundliche Alternative ist, aber in einem Viertel der Haushalte Frankreichs ist er immer noch zu finden, insbesondere wenn Kinder im Haushalt leben, wie eine Untersuchung der Agentur Kantar für France AgriMer wenig überraschend feststellt. Im Jahr 2019 wurden in Frankreich 5,8 Millionen „natürliche“ Tannenbäume verkauft.
Die Vermietung ist noch nicht weit verbreitet, entwickelt sich aber zunehmend. Anbieter wie Ecosapin und Treezmas, die damit werben, den Baum nach den Feiertagen wieder einzupflanzen oder zu recyceln hoffen auf einen grösseren Marktanteil. Denn 4.000 bis 5.000 Hektar (und ein Jahrzehnt!) für den Anbau von Tannenbäumen zu verwenden, die einen Monat später im Müll landen, ist natürlich ökologisch wenig sinnvoll. Allerdings ist der natürliche Tannenbaum immer noch „grüner“ als der künstliche. Auf ihrer Website versichert die französische Vereinigung für natürliche Weihnachtsbäume, dass „die äquivalenten CO2-Emissionen für den gesamten Lebenszyklus auf Jahresbasis 3,1 kg für den natürlichen Baum und 8,1 kg für den künstlichen Baum betragen (48,3 kg für die gesamte Lebensdauer des Baumes)“.
Außerdem werden laut der Agence de la transition écologique (Ademe) 80% der von den Franzosen gekauften natürlichen Weihnachtsbäume in Frankreich angebaut. Künstliche Tannenbäume, die im Ausland hergestellt werden, müssen mindestens zehn Jahre, die Ademe schätzt sogar 20 Jahre, jedes Jahr wieder aus dem Keller geholt werden, um die mit ihrer Herstellung und ihrem Transport verbundenen Emissionen zu kompensieren.
Ganz sicher ist, dass die Tanne im Topf die verantwortungsvollste Option ist. Der Baum kann nach den Feiertagen wieder in den Garten gepflanzt werden, wenn er während seines kurzen Aufenthalts im Wohnzimmer gut behandelt wird. Es wird empfohlen, den Baum weniger als eine Woche im Haus aufzustellen, ihn von Wärmequellen fernzuhalten und ihn natürlich nicht mit Kunstschnee zu besprühen. Und wenn man keinen Garten hat, dann gibt es Anbieter wie Ecosapin und Treezmas, die die Abholung von Weihnachtsbäumen organisieren, die dann wieder eingepflanzt oder kompostiert werden, um als Mulch oder Erde in den Gärten der Natur beim Wachsen zu helfen.
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