Tag & Nacht

Ein Wintersturm, der eisige Winde mit sich führte und seit Tagen über das Zentrum und den Osten der USA fegt, forderte bereits mehr als 30 Todesopfer und ließ Zehntausende Amerikaner am Weihnachtstag ohne Strom in kalten Wohnungen frieren.

„Das ist nicht das Weihnachten, das wir uns vorgestellt haben“: Ein Wintersturm mit eisigen Winden fegt schon seit Tagen über das Zentrum und den Osten der Vereinigten Staaten und hat schon mehr als 30 Menschenleben gefordert. Zehntausende Amerikaner sassen am Weihnachtstag ohne Strom in kalten Wohnungen.

Zweiunddreißig Todesfälle wurden in neun Bundesstaaten bestätigt, darunter allein 13 in Erie County im Bundesstaat New York, zu dem auch die Stadt Buffalo gehört, wo die Schneehaufen inzwischen stellenweise bis zu drei Meter hoch sind. Einige Opfer wurden in ihren Autos gefunden, andere auf der Straße inmitten der Schneemassen.

„Menschen sitzen seit über zwei Tagen in ihren Autos fest“
Seit Mittwochabend werden die USA von diesem ungewöhnlich starken Wintersturm heimgesucht, dessen polare Winde vor allem in der Region der Great Lakes (Großen Seen) zu starken Schneefällen führten. „Es gibt Menschen, die seit mehr als zwei Tagen in ihren Autos festsitzen und andere in ihren Häusern mit frostigen Temperaturen“, berichtet Mark Poloncarz, ein Verwaltungsbeamter des Landkreises Erie County. Er befürchtet, dass es bald weitere Todesfälle in seinem County geben könnte.

Trotz Fahrverbot sassen Hunderte von Menschen in ihren Fahrzeugen fest. Die Rettungskräfte gingen am Sonntag von Auto zu Auto, um zu sehen, „ob sie Leichen finden“, beschreibt Mark Poloncarz die Situation auf CNN.

„Das ist eine große Krise“, sagt die Gouverneurin des Bundesstaates New York Kathy Hochul, selbst eine gebürtige Buffaloerin. „Ich habe alle großen Winterstürme der letzten 60 Jahre erlebt. Das hier ist der schlimmste.“

Mehr als 48.000 Haushalte waren am Sonntag an der Ostküste der USA ohne Strom. Das Unwetter hatte laut der Website Poweroutage.us ursprünglich rund 150.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten.

Mehr als 3.000 Flüge wurden am Sonntag gestrichen, zusätzlich zu den etwa 3.500 am Samstag und weiteren 6.000 am Freitag, wie die Webseite Flightaware.com berichtete.

In Städten, wie Denver oder Chicago, wurden Notunterkünfte eröffnet, um Bedürftige aufzunehmen, damit sie sich aufwärmen können und vor Unterkühlung geschützt sind.

Kanada ebenfalls betroffen
Der Wintersturm betraf auch Kanada, wo ein Busunfall auf einer vereisten Straße in British Columbia nach Angaben der Behörden mindestens vier Todesopfer und Dutzende Verletzte forderte. Mehr als 150.000 Menschen waren auch i9n Kanada ohne Strom, vor allem in den Provinzen Ontario und Quebec. Zudem mussten alle Züge von Toronto nach Ottawa und Montreal am Weihnachtstag nach der Entgleisung eines Zuges eingestellt werden, wie die kanadische Eisenbahngesellschaft mitteilte.

Laut dem National Weather Service der USA sollen die Temperaturen „bis Mitte nächster Woche auf jahreszeitlich normale Werte“ zurückgehen.


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