Tag & Nacht

In Frankreich haben mehrere Städte angekündigt, dass sie keine Grossbildschirme aufstellen werden, um die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu verfolgen. 

Die Städte Lille, Bordeaux, Straßburg und Rodez haben beschlossen, keine Großbildschirme aufzustellen, um die Spiele der Fußballweltmeisterschaft in Katar (20. November bis 18. Dezember) zu übertragen. „Wir werden kein einziges Spiel auf Großbildschirmen übertragen“, kündigte die sozialistische Bürgermeisterin von Lille, Martine Aubry, am Samstag, dem 1. Oktober, in einem Tweet an und prangerte Missstände „in Bezug auf die Menschenrechte, die Umwelt und den Sport“ an.

Martine Aubry erklärte, die Entscheidung sei in der Nacht von Freitag auf Samstag „einstimmig“ vom Stadtrat verabschiedet worden.

Auch in Rodez und Straßburg gibt es keine Bildschirme.
In Rodez bekräftigte der Bürgermeister Christian Teyssèdre auf die Frage eines Oppositionspolitikers während einer Stadtratssitzung am Freitagabend, dass es in seiner Stadt „keine Großbildschirme“ geben werde. „Ich befürworte nicht, dass dieser Wettbewerb in diesem Land stattfindet. Bei diesem Fußball geht es nur ums Geld und die Stadt Rodez wird da nicht mitmachen“.

Die grüne Bürgermeisterin von Straßburg, Jeanne Barseghian, hatte ihrerseits bei der letzten Stadtratssitzung am Montag erklärt, dass „kein Public Viewing zur Fußballweltmeisterschaft geplant ist“. „Die Stadt Straßburg wird die von Katar organisierte Fußball-Weltmeisterschaft 2022 nicht übertragen. Es ist für uns unmöglich, die zahlreichen Warnungen von NGOs zu überhören, die den Missbrauch und die Ausbeutung von Gastarbeitern anprangern. Straßburg, die europäische Hauptstadt und Sitz des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, kann diese Misshandlungen nicht billigen„, hatte Barseghian in einem Interview mit France 3 Alsace argumentiert.

Der Bürgermeister von Bordeaux, Pierre Hurmic, zog am Sonntag, dem 2. Oktober, nach und verkündete im Sender RMC: „Ja, die Entscheidung ist gefallen, auch wenn wir sie noch nicht verkündet haben. Diese Situation beschäftigt mich schon seit einiger Zeit und ich habe den Entschluss gefasst, dass wir nicht zu Komplizen einer solchen ökologischen Misswirtschaft werden können. Vom Rest ganz zu schweigen. Wir werden nicht zu den Städten gehören, die diese Weltmeisterschaft auf Großbildschirmen übertragen werden„.


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