Tag & Nacht

Christophe Robert, Generaldirektor der Abbé-Pierre-Stiftung, schlägt Alarm wegen der aktuellen Wohnungsnot in Frankreich.

Trotz der Erhöhung der Zahl der Plätze in Notunterkünften „leben zu viele Menschen auf der Straße, Familien, alleinstehende Frauen mit Kindern rufen die Nummer 115 an, und man antwortet ihnen: ‚Nein, die Unterkunft ist voll'“, beklagt Christophe Robert, Generaldirektor der Stiftung Abbé Pierre. „Die Zahl der Menschen ohne festen Wohnsitz hat sich in zehn Jahren verdoppelt“, sagt er. Seiner Meinung nach ist dies zum Teil auf die steigenden Wohnkosten zurückzuführen.

Christophe Robert zufolge sind zwei Faktoren für die angespannte Lage bei der Suche nach einer Sozialwohnung verantwortlich. „Erstens hat die Regierung 2018 beschlossen, das Budget für Sozialwohnungen zu kürzen“, erklärte Robert auf dem Sender France 2. Zweitens spielten externe Parameter eine Rolle, wie die Erhöhung der Zinssätze sowie der Anstieg der Baukosten. Diese Problematiken gelten nicht nur für den sozialen Wohnungsbau. „Auch die unteren Mittelschichten haben Schwierigkeiten, sich eine Wohnung zu leisten“, sagt der Generaldirektor der Fondation Abbé Pierre.

In seiner Grundsatzrede schlug Gabriel Attal in der vergangenen Woche vor, das Gesetz, das bis 2025 ein Viertel Sozialwohnungen pro betroffener Stadt vorschreibt, zu ändern und auch Übergangswohnungen in die Berechnung der 25 % einzubeziehen. „Das ist ein monumentaler Fehler, das darf man nicht machen. (…) Der Premierminister muss diesen Vorschlag zurücknehmen, das wäre eine Katastrophe für das Sozialwohnungsbaugesetz“, so der Generaldirektor der Fondation Abbé Pierre.


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