Tag & Nacht

Stellen Sie sich vor, Sie treten durch eine Tür und landen direkt in einer anderen Ära – genau das passiert in Toulouse, im Herzen der Haute-Garonne. Hier, in einer der ältesten Ecken der „ville rose“, verbirgt sich ein Laden, der mehr ist als nur ein Geschäft: Die Droguerie Taverne, ein Familienunternehmen, das Tradition und Geschichte atmet.

Warum nennt man sie auch „die Taverne von Ali Baba“? Einfach reingehen und selbst sehen! Seit über einem Jahrhundert wird dieses Kleinod von der Familie Espinasse geführt, aktuell in der fünften Generation durch Béatrice Espinasse, die vor fünf Jahren das Ruder übernommen hat. An ihrer Seite, ihre Mutter, Christiane Espinasse, 94 Jahre jung, eine Frau mit markanter Persönlichkeit und lebendiges Gedächtnis dieser beeindruckenden Familiengeschichte, die vor 130 Jahren ihren Anfang nahm. Was als Malerwerkstatt begann, verwandelte sich bald in die Droguerie, wie wir sie heute kennen.

Ein Erbe, das verbindet

Die Übernahme der Droguerie durch Béatrice war nicht nur ein Schritt in die Fußstapfen ihrer Vorfahren, sondern auch eine Zusage, den einzigartigen Charakter dieses Ortes zu bewahren. „Der Laden ist absolut original geblieben“, erklärt sie stolz. Einige Produkte im Sortiment sind seit jeher unverändert, ein Zeugnis der Kontinuität und Beständigkeit. Doch das wirklich Besondere verbirgt sich im Hinterzimmer: Hier hütet Béatrice wie einen Schatz die Waren aus vergangenen Zeiten – ein familiäres Erbe und Teil des kulturellen Erbes.

Aber wieso eigentlich eine Droguerie?

Was macht eine Droguerie so besonders, dass sie über Generationen hinweg Bestand hat? Ist es die Mischung aus Nützlichem und Nostalgischem, die Menschen anzieht? Oder ist es die Magie, in einem Raum zu stehen, der Geschichten aus 130 Jahren erzählt?

Diese Droguerie ist mehr als ein Laden. Sie ist ein Treffpunkt für die Gemeinschaft, ein Beweis dafür, dass manche Dinge wirklich zeitlos sind. Béatrice und Christiane sind nicht nur Hüterinnen eines Geschäfts, sondern auch einer Geschichte, die mit jedem verkauften Päckchen Seife und jeder Dose Farbe weitererzählt wird.

Ein Blick hinter die Kulissen

Ein Besuch in der Droguerie Taverne ist wie eine Reise in die Vergangenheit, mit einem Fuß noch im Hier und Jetzt. Die Produkte, die Atmosphäre, die Einrichtung – alles spricht von einer anderen Zeit, aber mit einer Frische und Relevanz, die auch heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat.

Für Einheimische und Besucher gleichermaßen ist diese Droguerie ein Juwel, ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Und dennoch: Hier pulsiert das Leben, hier begegnen sich Altes und Neues, Tradition und Moderne.

Eine Frage der Perspektive

Ist es nicht faszinierend, wie ein Ort so viele Geschichten in sich bergen kann? Wie er gleichzeitig Rückzugsort und Begegnungsstätte sein kann? Die Droguerie Taverne in Toulouse ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass es die kleinen Dinge sind, die das Leben reich machen. Und dass Traditionen und Geschichte nicht in Museen verschwinden müssen, sondern Teil unseres Alltags sein können – lebendig und inspirierend.

In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, bieten Orte wie diese einen Anker, eine Erinnerung daran, dass es sich lohnt, manchmal innezuhalten und die Schönheit im Einfachen zu suchen. Wer hätte gedacht, dass eine alte Droguerie in Toulouse uns so viel über das Leben lehren kann?


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