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Die malerische Zugverbindung zwischen Frankreich und Italien, bekannt auch als die Strecke des „Zuges der Wunder“, steht vor einer vorübergehenden Schließung, die Reisende und Tourismusbehörden gleichermaßen vor Herausforderungen stellt. Nach einem Erdrutsch im Maurienne-Tal am 27. August 2023, ausgelöst durch heftige Regenfälle, wurden rund 10.000 Kubikmeter Gestein abgetragen, was eine Unterbrechung dieser wichtigen transalpinen Bahnlinie notwendig machte. Der Vorfall führte zur Schließung des Fréjus-Tunnels, einer Hauptverkehrsader zwischen St. Michel de Maurienne und Modane, was sowohl den Straßen- als auch den Bahnverkehr betrifft.

Ursprünglich war geplant, die Zugverbindung nach zwei Monaten wieder aufzunehmen, doch die französischen Behörden haben die Wiedereröffnung nun auf den Sommer 2024 verschoben. Die Reparaturarbeiten erweisen sich als umfangreicher und komplexer als zunächst angenommen. Die Sicherung des von dem Erdrutsch betroffenen Gebiets ist immer noch im Gange, und es besteht die Möglichkeit, dass der Dienst erst im Juni 2024 wieder aufgenommen wird, wobei auch eine Verzögerung bis September und somit eine Beeinträchtigung der geschäftigen Sommersaison nicht ausgeschlossen werden kann.

Diese Unterbrechung hat erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus in der Region. Die Zugverbindung, die sowohl TGV- als auch Frecciarossa-Züge zwischen Paris und Mailand umfasst, ist eine beliebte Route für Touristen, die die Skisaison und sowohl die Weihnachts- als auch die Sommerferien in beiden Ländern nutzen wollen. Reisende müssen nun auf längere und kostspieligere Umwege durch die Schweiz ausweichen oder sich für Autofahrten und Flüge entscheiden, was zu einem Anstieg der Kohlenstoffemissionen führt.

Die Situation ist besonders ärgerlich vor dem Hintergrund der Bemühungen Frankreichs, Kurzstreckenflüge zu reduzieren. Der Ausfall dieser Bahnverbindung fördert nicht nur den Autoverkehr auf mittleren Strecken, sondern auch Flugreisen auf kurzen Distanzen. Dies steht im Widerspruch zu den Zielen für nachhaltige Mobilität und Umweltschutz.

Die vorübergehende Schließung des „Zuges der Wunder“ wirft ein Schlaglicht auf die Anfälligkeit kritischer Infrastruktur gegenüber natürlichen Katastrophen und die Notwendigkeit robuster Notfallpläne, um die Kontinuität des Verkehrs und die Minimierung von Störungen im Tourismussektor zu gewährleisten. Während die Region auf die Wiederherstellung dieser malerischen Zugroute wartet, werden alternative Reisepläne und -routen für Reisende, die die natürliche Schönheit der Alpenregion zwischen Frankreich und Italien erleben möchten, immer drängender.

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