Tag & Nacht

In den letzten Wochen haben mehrere Messerangriffe, die tödlich endeten, in Frankreich für Schlagzeilen gesorgt. Eine jüngst veröffentlichte Studie verdeutlicht nun ein besorgniserregendes Bild: Messerangriffe sind die häufigste Methode bei Tötungsdelikten in Frankreich geworden.

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache

Laut der nationalen Direktion der Kriminalpolizei wurden zwischen 2019 und 2021 29% aller Homicide in Frankreich mit einem Messer verübt. Solche Angriffe fanden beispielsweise in Bordeaux, Châteauroux – wo der 15-jährige Matisse kürzlich tödlich verletzt wurde – und nahe Strasbourg statt, wo ein Angreifer zwei Mädchen in der Nähe einer Schule attackierte.

Täterprofil und Kontext der Angriffe

Die Mehrheit der Täter, etwa 87%, sind Männer, die durchschnittlich 33 Jahre alt sind. Oftmals ereignen sich diese Gewalttaten im privaten Umfeld, wie bei Auseinandersetzungen zwischen Bekannten oder innerhalb der Familie. Messer sind zudem die Waffe der Wahl bei sämtlichen terroristischen Anghriffen seit 2019 und bei 58% der Tötungsdelikte, die auf Bandenrivalitäten zurückzuführen sind.

Neue Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, experimentiert die Justiz aktuell mit einer neuen Maßnahme: Eine Geldstrafe von 400 oder 500 Euro soll für das Tragen einer Waffe ohne die notwendige Erlaubnis verhängt werden, allerdings ohne ein damit verbundener Polizeigewahrsam. Diese Initiative zielt darauf ab, das Tragen von Messern und ähnlichen Waffen zu reduzieren, ohne die Justizsysteme durch häufige Inhaftierungen zusätzlich zu belasten.

Die Zunahme von Messerangriffen bei Tötungsdelikten stellt eine ernste Herausforderung für die französische Gesellschaft und ihre Sicherheitsbehörden dar. Während die neuen Strafmaßnahmen einen Schritt in die richtige Richtung darstellen könnten, bleibt abzuwarten, ob sie ausreichend abschreckend wirken, um die Zahl der Gewalttaten signifikant zu senken. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob dieser Ansatz die erhoffte Wirkung erzielt.


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