Tag & Nacht

Die malerischen Höhen des Col du Tourmalet in den Hautes-Pyrénées bildeten am Dienstag, dem 7. Mai, die Kulisse für den Abschluss der zweitägigen Staatsvisite von Chinas Präsident Xi Jinping in Frankreich. Unter teilweise nahezu klarem Himmel – ein Symbol für die momentan fast ungetrübten französisch-chinesischen Beziehungen – trafen sich Emmanuel Macron und Xi Jinping in einer gemütlichen Berghütte.

In dieser heimeligen Atmosphäre überreichte der französische Präsident seinem chinesischen Amtskollegen einige persönlich ausgewählte Geschenke: Pyrenäen-Wolldecken, gerade rechtzeitig zum Geburtstag von Xis Mutter, sowie ein symbolträchtiges gelbes Trikot. Zu den gastronomischen Höhepunkten zählten ein Plateau aus lokalem Käse, Jambon und Armagnac, alles Produkte, die die kulinarische Exzellenz der Region unterstreichen.

Diese persönliche Note wurde durch Macrons Kindheitserinnerungen an Urlaube genau in dieser Region unterstrichen, was dem Treffen eine besondere Wärme verlieh. Doch trotz der freundlichen Gesten und herzlichen Worte blieben einige kritische Themen ungelöst. Die Gespräche zwischen den beiden Staatschefs beleuchteten das fortbestehende Handelsungleichgewicht zwischen China und Europa sowie unterschiedliche Auffassungen im Umgang mit globalen Herausforderungen, wie etwa der Haltung gegenüber Vladimir Putin.

Xi Jinpings Kommentar, dieser Tag werde ihm unvergesslich bleiben, spiegelt die Bedeutung dieses Treffens wider, nicht nur in Bezug auf die bilateralen Beziehungen, sondern auch auf seine symbolische Bedeutung für die weiterführenden Beziehungen zu Europa. Nach Frankreich wird Xi Jinping seine Europatour fortsetzen, mit Stationen in Serbien und Ungarn, zwei Ländern, die für ihre Nähe zum Moskauer Regime bekannt sind.

Dieses Treffen unterstreicht die komplexe Natur internationaler Beziehungen, in denen persönliche Beziehungen und offizielle Diplomatie ineinandergreifen, um Brücken zu bauen, selbst wenn fundamentale Meinungsverschiedenheiten bestehen bleiben. Während Xi seinen Weg durch Europa fortsetzt, bleibt die Frage offen, wie diese persönlichen Verbindungen die politischen und wirtschaftlichen Diskurse formen werden, die in einer zunehmend multipolaren Welt immer wichtiger werden.


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