Tag & Nacht

Der Montag, der 20. März ist nicht nur Frühlingsanfang, oder der Tag, an dem in der Nationalversammlung die Misstrauensanträge gegen die Regierung behandelt werden sollen, es ist auch der Tag, an dem die Spezialprüfungen für das Abitur 2023 abgelegt werden. 

Am Montag, dem 20. März, ist für fast 540.000 Schülerinnen und Schüler in Frankreich der erste Tag der Fachprüfungen für das Abitur 2023. Mehrere Lehrergewerkschaften haben dazu aufgerufen, die Aufsicht über diese Prüfungen zu bestreiken. Auf ihrer Website gibt die Gewerkschaft SNES-FSU an, dass sie eine „Streikankündigung, die die gesamte Woche abdeckt“, für die Mittel- und Oberstufe eingereicht hat. Die Gewerkschaft ruft dazu auf, „die Mobilisierung ab Montag fortzusetzen, auch während der Zeit des Abiturs“. Der gleiche Aufruf kommt von der Gewerkschaft SUD Éducation, die dazu aufruft, „die Mobilisierung durch Streiks und die Teilnahme an den laufenden Aktionen fortzusetzen“.

Was den Verkehr betrifft, so dürften die Abiturienten zwar nicht von dem „Generalstreik“ betroffen sein, den die Gewerkschaften für Donnerstag, den 23. März, angekündigt haben, doch könnten einige Linien stark beeinträchtigt sein, wie in zum Beispiel in Lille, wo an diesem Montag Störungen erwartet werden.

Auch wenn mit Störungen zu rechnen ist, haben viele Gewerkschaftsverbände am Sonntag dazu aufgerufen, die Abiturprüfungen „nicht zu behindern“: „Das Abitur ist etwas Wichtiges (…), es muss unter guten Bedingungen stattfinden können“, sagte CGT-Chef Philippe Martinez im Sender BFMTV. Ebenso wie Laurent Berger, Generalsekretär der CFDT, in einem Interview mit der Zeitung Libération: „Diese Periode ist für die Schüler schon sehr hart. Wenn sie dann auch noch ein Damoklesschwert über ihrem Kopf haben, helfen wir niemandem“.

Im Bildungsministerium ist man um Beruhigung bemüht. Der Minister teilte am Wochenende mit, dass er zusätzliches Aufsichtspersonal mobilisieren werde, um „die Prüfungen unter den besten Bedingungen abzuhalten“. Im Falle von Verzögerungen aufgrund eines Streiks im öffentlichen Transportwesen wird die Prüfungszeit so angepasst, dass die Kandidaten die volle vorgesehene Dauer zur Verfügung haben. Bildungsminister Pap Ndiaye erklärte, dass angesichts der drohenden Blockade von Gymnasien, die den Zugang zu bestimmten Prüfungsorten stark beeinträchtigen könnte, „die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden, um den Zugang der Kandidaten zu ermöglichen“. Die Prüfungsarbeiten, die alle digitalisiert sind, sollen während des gesamten Korrekturprozesses entsprechend überwacht werden.


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