Tag & Nacht

Die Trümmer einer am 24. Juli gestarteten chinesischen Rakete sollen in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf die Erde stürzen. Der genaue Ort, an dem die Trümmer niedergehen werden, kann noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden.

Auf dem offenen Meer? In Afrika? In Europa oder gar in Frankreich? Noch weiß niemand mit Sicherheit, wo die Trümmer der chinesischen Rakete mit dem Namen ‚Langer Marsch-5B‘ auf die Erde fallen werden. Die Rakete war am Sonntag, den 24. Juli gestartet, um ein neues Modul für die chinesische Raumstation Tiangong zu liefern, die Ende des Jahres in Betrieb genommen werden soll. Die Rakete soll in der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 31. Juli 2022, unkontrolliert in die Erdatmosphäre eintreten. Einige Teile der Rakete werden beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen, andere allerdings könnten den Boden erreichen.

Im Moment herrscht noch Unklarheit über genaue Uhrzeit über den Eintritt der Rakete in die Erdatmosphäre. Die Fehlermarge beträgt etwa 15 Stunden. Auch der genaue Ort ist nicht bekannt. Schätzungen zufolge könnten die Trümmer zwischen dem 41. nördlichen Breitengrad – dem Breitengrad von Madrid oder Neapel  – und dem 41. südlichen Breitengrad im Süden Afrikas abstürzen. 88% der Weltbevölkerung sind theoretisch von der Gefahr betroffen.

Der Luftraum in Südeuropa ist durch die Trümmer bedroht, berichtet die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA). Frankreich hingegen bleibt von der Bedrohung verschont. Der genaue Ort, an dem die Trümmer niedergehen werden, sollte einige Stunden vor dem Eintritt der Trümmer in die Atmosphäre errechnet werden können.

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Die Rakete Langer Marsch-5B ist 33 Meter hoch und wiegt 20 Tonnen. Im Gegensatz zu anderen Satelliten-Trägerraketen hat sie nicht zwei Stufen, die sich voneinander lösen und einzeln auf die Erde zurückfallen, sondern nur eine einzige Stufe…

China hatte eine erste Rakete dieser Bauart im Mai 2020 gestartet. Der Absturz hatte damals einige Schäden an Häusern in der Elfenbeinküste verursacht, zum Glück aber keine größeren Schäden oder Verletzte. Beim zweiten Start kam es zum Absturz von Trümmern mitten im Indischen Ozean gekommen.

Das Verhalten der Chinesen wird vom Direktor der Nasa scharf kritisiert. „Die Raumfahrtnationen müssen die Risiken für Menschen und Güter auf der Erde minimieren. Es ist klar, dass China die Haftungsstandards für seinen Weltraumschrott nicht einhält“.


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