Tag & Nacht

Auf der Suche nach einem Kalb, das am Montag aus dem Schlachthof in Tarbes entlaufen war, machten die Polizisten in der Nacht eine grausige Entdeckung. In der Nähe des Krankenhauses von Tarbes stießen sie auf eine mumifizierte Leiche.

Die Geschichte könnte zum Schmunzeln anregen, wenn der Ausgang nicht so dramatisch wäre. In der Nacht von Montag, dem 19. September, auf Dienstag, den 20. September, entdeckte die Polizei am Ufer des Flusses Gespe in der Nähe des Krankenhauses von Tarbes eine Leiche in mumifiziertem Zustand.

Der leblose Körper, dessen Geschlecht und Identität bislang unbekannt sind, wäre ohne den rebellischen Akt eines sechs Monate alten Kalbs, das dem sicheren Tod entfliehen wollte, sicherlich nie gefunden worden. Das Tier, das am Montagmorgen aus dem Schlachthof in Tarbes entfloh, führte die Polizei zu der Stelle, an der der oder die Verstorbene offensichtlich schon lange gelegen hatte.

„Das Kalb war uns entwischt und über den Zaun des Schlachthofs gesprungen“, berichtete der Züchter aus Trie-sur-Baïse, dem das Tier gehörte. Die Polizei wurde alarmiert. Das junge Rind blieb auch nach mehreren Stunden Suche unauffindbar. Bis die Polizisten es gegen 1 Uhr nachts auf der Umgehungsstraße von Tarbais entdeckten.

„Mein Kalb lief in Richtung Wäscherei (des Krankenhauses von Tarbes), kam in ein Wäldchen, wo es in eine Art kleine Schlucht voller Brombeeren fiel, durch die der Fluss La Gespe fließt. Dort haben die Polizisten eine Leiche gefunden“.

Der Fall nimmt daraufhin eine ganz andere Wendung. Beamte der Spurensicherung, polizeiliche Ermittler und ein Notarzt eilen an den Ort des makabren Fundes. Während die ersten Feststellungen für die polizeilichen Ermittlungen getroffen werden, flüchtet das Kalb erneut in Richtung des Stadtzentrums von Tarbes.

Unbekanntes Geschlecht und unbekannte Identität
Derzeit ist unbekannt, ob es sich bei der gefundenen Leiche um die eines Mannes oder einer Frau handelt. Eine gerichtliche Untersuchung wurde eingeleitet und die Autopsie des Leichnams soll Aufschluss über die Todesursache und das ungefähre Todesdatum, aber auch über die Identität der verstorbenen Person geben.

Das Kalb seinerseits machte den Polizisten und seinem Besitzer auch den Rest der Nacht das Leben schwer. „Es lief über den Place de Verdun, die Rue Foch hinunter und in mehrere Wohnhäuser hinein…“. Insgesamt waren acht Polizisten im Einsatz, die das Tier bis 7.30 Uhr am Dienstag verfolgten. Schließlich konnte es in einen Tiertransporter bugsiert werden und der erleichterte Züchter lobt das Engagement der Polizisten, die ihn bei dieser nächtlichen Jagd unterstützt haben. Nach dieser unruhigen und ereignisreichen Nacht wurde das kleine Kalb wieder zu seiner Mutter gebracht.


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