Der französische Senator Claude Malhuret ist selbst überrascht: Seine scharfe Rede gegen Donald Trump und Elon Musk, die er im Senat hielt, hat weit über Frankreich hinaus für Aufsehen gesorgt. Seitdem erreicht ihn eine Flut an Nachrichten aus den USA – ein Zeichen dafür, dass seine Worte einen Nerv getroffen haben. Doch was steht in diesen Botschaften?
Auf der einen Seite stehen Republikaner, die zwar besorgt sind, aber schweigen. Auf der anderen Seite Demokraten, die nach ihrer Wahlniederlage wie erstarrt wirken. Malhuret selbst ist „froh“, wenn er mit seiner Rede einige Menschen wachrütteln konnte.
Eine Rede, die Wellen schlägt
Vergangene Woche sorgte Malhuret im französischen Senat für Furore. Donald Trump mit dem römischen Kaiser Nero zu vergleichen und Elon Musk als „Clown auf Ketamin“ zu bezeichnen, war eine Provokation – und die Resonanz ließ nicht lange auf sich warten. Die amerikanischen Medien griffen seine Rede auf, in den sozialen Netzwerken wurde sie heiß diskutiert.
„Ich bin völlig schockiert über das, was in den USA passiert“, sagte Malhuret nun im Interview mit France Inter. Die unberechenbaren Entscheidungen von Trump, das Chaos bei der humanitären Hilfe, diplomatische Kehrtwenden – für den französischen Senator grenzt all das an „Verrat“.
„Wenn meine Rede auch nur einigen Amerikanern die Augen öffnen kann, dann bin ich zufrieden“, so Malhuret weiter.
Angst und Lähmung: Die Reaktionen aus den USA
Seit seiner Rede erhält er unzählige Nachrichten aus den Vereinigten Staaten. Und was er daraus liest, ist alarmierend.
Viele Republikaner würden ihm schreiben, dass sie genau wissen, dass ihr Land in die falsche Richtung steuert. „Aber sie haben so eine Angst vor Trump, dass sie es nicht laut sagen, solange er in den Umfragen vorne liegt“, sagt Malhuret. Ein Klima der Angst, das jede offene Debatte im Keim erstickt.
Die Demokraten hingegen wirken wie gelähmt. „Sie sind völlig schockiert von ihrer Niederlage im vergangenen November“, analysiert der Senator. Das überraschende Comeback von Trump scheint sie in eine Schockstarre versetzt zu haben – eine klare Strategie gegen ihn fehlt bislang.
Eine tief gespaltene Nation
Malhuret zeichnet das Bild einer USA, in der die politische Landschaft von Angst und Unsicherheit geprägt ist. Während die Republikaner sich nicht trauen, Trump zu widersprechen, finden die Demokraten keinen Weg, ihre Niederlage zu verarbeiten und eine Gegenoffensive zu starten.
Doch kann diese späte Erkenntnis noch etwas ändern? Oder ist es nur der Hilferuf jener, die sich machtlos fühlen?
Eines ist sicher: Die Worte des französischen Senators haben Wellen geschlagen – und vielleicht sogar eine längst überfällige Diskussion angestoßen.
Von C. Hatty
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