Tag & Nacht

Am 23. Mai besucht der französische Präsident Emmanuel Macron Neukaledonien, ein französisches Überseegebiet im Pazifik, um angesichts der jüngsten Unruhen und der anhaltenden Spannungen vor Ort zu vermitteln. Die Reise verfolgt mehrere wesentliche Ziele: den politischen Dialog wiederherzustellen, den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu beschleunigen und den Sicherheitskräften für ihre Bemühungen zu danken.

Wiederherstellung des Dialogs

Macrons erster und wichtigster Schritt besteht darin, den politischen Dialog wieder in Gang zu bringen. Nach einer Woche intensiver Unruhen, ausgelöst durch eine umstrittene Wahlreform, ist es entscheidend, dass die verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Kräfte in Neukaledonien wieder miteinander sprechen. Macron wird auf der Reise von den Ministern Gérald Darmanin (Innen), Sébastien Lecornu (Verteidigung) und Marie Guévenoux (Überseegebiete) begleitet. Der Präsident plant, eine spezielle „Mission“ einzurichten, die von Verwaltungsexperten und nicht von Politikern geleitet wird, um langfristige Lösungen zu erarbeiten und den Dialog zu fördern.

Unterstützung der Sicherheitskräfte

Ein weiteres zentrales Anliegen Macrons ist es, Solidarität mit den Einwohnern Neukaledoniens zu zeigen und den Einsatzkräften für ihren Dienst zu danken. Während der jüngsten Unruhen wurden zahlreiche Sicherheitskräfte mobilisiert, um die Ordnung wiederherzustellen. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben, darunter zwei Gendarmen. Macron möchte die Bemühungen der Polizei und der Armee würdigen und gleichzeitig die Normalisierung der Situation vorantreiben.

Wirtschaftlicher Wiederaufbau

Die jüngsten Unruhen haben erhebliche Schäden und wirtschaftliche Verluste verursacht. Macron plant, konkrete Maßnahmen und Hilfspakete zur Unterstützung des Wiederaufbaus anzukündigen. Die Wirtschaft Neukaledoniens, insbesondere der Bausektor und die Nickelindustrie, hat stark unter den Ausschreitungen gelitten. Die Handelskammer schätzt die Schäden auf etwa eine Milliarde Euro. Neben den direkten Schäden geht es auch um die Bewältigung der indirekten wirtschaftlichen Folgen, wie Arbeitslosigkeit und den Erhalt von Unternehmen, die unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen leiden.

Macrons Besuch in Neukaledonien ist ein entscheidender Schritt, um Frieden und Stabilität in das Überseegebiet zurückzubringen. Durch die Wiederaufnahme des Dialogs, die Anerkennung der Sicherheitskräfte und die Ankündigung von Maßnahmen zum wirtschaftlichen Wiederaufbau zeigt Macron, dass Frankreich gewillt ist, seine Überseegebiete aktiv zu unterstützen und zu stabilisieren. Der Besuch mag nur einen Tag dauern, doch seine Auswirkungen könnten langfristig die Zukunft Neukaledoniens positiv beeinflussen.


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