Tag & Nacht

Das Opfer hatte sich die Wohnung für die Nacht geliehen.

Am Sonntag gegen 1:30 Uhr zogen die Rettungskräfte ein Opfer aus den Trümmern der eingestürzten Gebäude in der Rue Pierre Mauroy in Lille. Es handelt sich wahrscheinlich um einen vermissten 45-jährigen Arzt für Psychiatrie. Er war auf der Durchreise in Lille und Freunde hatten ihm die Wohnung zur Verfügung gestellt.

Zwei völlig zerstörte Gebäude, Schutt auf der Straße, geschockte Passanten… Die Szene spielte sich mitten im Stadtzentrum von Lille, in der Rue Pierre Mauroy, etwa 100 Meter von der Grand’Place entfernt, ab.

Am Samstag, dem 12. November, stürzten um 9:10 Uhr zwei dreistöckige Häuser ein. Die Gebäude trugen die Hausnummern 42 und 44 in der Nähe der Kirche Saint Maurice und beherbergten im Erdgeschoss die Geschäfte Tape à l’oeil und France Loisirs. Ein knappes Dutzend Bewohner lebten in den eingestürzten Häusern.

Der vermisste Psychiater hatte sich die Wohnung für die Nacht geliehen.
Die am Sonntagmorgen gefundene Leich ist wahrscheinlich die eines vermissten Arztes. Eine Autopsie muss dies erst noch bestätigen.

Nach den ersten Erkenntnissen der Ermittlungen handelt es sich bei dem Arzt um einen 45-jährigen Psychiater, der von Calais stammte und auf seiner Reise nach Reims sich von Freunden eine Wohnung für die Übernachtung in Lille geliehen hatte.

Nach Informationen der Zeitung La Voix du Nord praktizierte er im Universitätskrankenhaus von Calais, wo in den nächsten Stunden eine Zelle für psychologische Unterstützung innerhalb des Krankenhauses eingerichtet werden soll. Der Arzt war in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht evakuiert worden, weil er sich im Haus Nr. 42 aufhielt. Nur das Gebäude mit der Nummer 44 war Gegenstand der nächtlichen Evakuierung.

Am Sonntagmorgen kontrollieren Experten die benachbarten Gebäude, um deren Stabilität und Sicherheit zu überprüfen, erklärt Martine Aubry, die Bürgermeisterin von Lille, auf Twitter.


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