Tag & Nacht

Emmanuel Macron lobte den Mut der Protestierenden. In einem TV-Interview sprach er über den Schleier, die französische Unterstützung und mögliche diplomatische Lösungen.

Präsident Emmanuel Macron äußerte sich am Montag, dem 14. November, auf dem Sender France Inter zur Lage im Iran, wo es seit dem Tod von Mahsa Amini zu großen Demonstrationen kommt. Der Präsident bekräftigte seine „Bewunderung“ für die Regimegegner, aber auch seinen Wunsch, eine diplomatische Lösung im Iran wie auch für Russland wieder in Gang zu bringen.

„Ein Objekt der Unterdrückung“
Der Präsident machte einen Unterschied zwischen dem Tragen des Kopftuchs in Frankreich und im Iran. „Wir erlauben den Schleier innerhalb von Grenzen, die durch das Gesetz gesetzt werden. […] Wir schützen die Freiheit zu glauben oder nicht zu glauben“, so Emmanuel Macron. Im Gegensatz dazu sei der Schleier für iranische Frauen „ein Objekt der Trennung und der Unterdrückung“.

Emmanuel Macron befürwortet im Übrigen immer noch Verhandlungen mit dem Iran und auch mit Russland. „Von meinem Platz aus versuche ich, diplomatische Arbeit zu leisten, und Diplomatie bedeutet, mit Leuten zu sprechen, mit denen man nicht einverstanden ist“.

In Bezug auf die Unterstützung der Demonstranten im Iran machte Emmanuel Macron klar, dass er für „eine starke diplomatische Reaktion und Sanktionen gegen die Persönlichkeiten des Regimes“ sei, die seiner Meinung nach noch nicht alle von westlichen Sanktionen betroffen seien.

Der Präsident richtete eine Unterstützungsbotschaft an die Demonstranten im Iran: „Sie sollen nie vergessen, dass sie nicht nur für sich selbst kämpfen, sondern auch für das, was uns zusammenhält. Für Werte, die das Herzstück auch unserer Republik bilden“.

Wegen der Komplikationen rund um das iranische Atomabkommen sieht er dessen Zukunft eher negativ: „Ich denke, dass es durch die Situation sehr geschwächt ist […] ich glaube nicht, dass es eine absehbare Lösung gibt“.

Weiterhin Unterstützung für die Ukraine
Als Emmanuel Macron mit der Frage konfrontiert wurde, ob er der Ukraine weiterhin helfen oder eher ein Ende des Krieges anstreben solle, sagte der Präsident, dass man „beides tun“ müsse, erstens mit „Materiallieferungen“, „Raketenabwehr“ und einer Unterstützungskonferenz im Dezember. Der Präsident hält es allerdings auch für notwendig, „diplomatische Anstrengungen zu unternehmen“, um „zu versuchen, alle wieder an den Tisch zu bekommen“.

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