Nach dem Brand in Canet-en-Roussillon in den Pyrénées-Orientales, bei dem rund 3.000 Camper mitten in der Nacht zu Sonntag evakuiert werden mussten, wurde eine offizielle Untersuchung eingeleitet, um die Ursache des Feuers zu klären.
Feuer inmitten von Natur und Campingplatz
Am Sonntag, dem 18. August, brachen die Flammen in den frühen Morgenstunden aus und erfassten in Windeseile zwei Hektar Vegetation. Besonders brisant: Das Feuer begann in den Schilfgebieten am Ufer des Étang de Canet, nur 100 Meter vom Campingplatz Mar Estang entfernt, und wurde durch die heftigen Böen der Tramontane-Winde, die mit 80 km/h wehten, schnell in Richtung der Urlauber auf dem Campingplatz getragen.
Ein Mobilheim wurde komplett zerstört, und zahlreiche Urlauber erlebten eine Nacht des Schreckens. Dennoch gelang es den Rettungskräften, das Schlimmste zu verhindern. Die rasche Reaktion der Feuerwehren führte dazu, dass die Flammen nicht weiter um sich griffen – ein wahrer Kraftakt der Feuerwehrleute und Helfer vor Ort.
Noch ist völlig unklar, ob es sich um Brandstiftung oder einen Unfall handelt. Sicher ist nur, dass die Flammen aus den Schilfgebieten am Ufer des Étang de Canet aufstiegen. Der Staatsanwalt von Perpignan hat jetzt eine Untersuchung eingeleitet, um das Rätsel zu lösen. Die Ermittlungen wurden der Brigade der Gendarmerie in Perpignan übertragen, unterstützt von den lokalen Einheiten aus Canet und Experten für Brandermittlungen.
Gemeinsam mit Spezialisten der „Cellule d’enquête catalane“, einem Team aus Gendarmen, Feuerwehrleuten und Forsttechnikern, wird nun jeder Glutherd und jeder Halm untersucht, um die Ursache des Feuers zu ermitteln. Die ersten Untersuchungen am Tatort – so lässt sich der Brandort durchaus bezeichnen – haben bereits stattgefunden, doch ein klares Bild ergibt sich daraus noch nicht.
Gesundheitliche Folgen und psychologische Betreuung
Die Evakuierung der 3.000 Camper verlief größtenteils geordnet, doch die Erlebnisse haben Spuren hinterlassen. Elf Menschen, darunter zwei Feuerwehrleute, mussten medizinisch versorgt werden – entweder wegen Rauchgasvergiftungen oder aufgrund von Panikattacken infolge der dramatischen Ereignisse.
Um den Betroffenen zu helfen, hat die Leitung des Campingplatzes eine psychologische Notfallbetreuung eingerichtet, die auch den ganzen Dienstag über für die Urlauber zur Verfügung steht. Es ist nicht nur der körperliche, sondern auch der seelische Schmerz, der hier geheilt werden muss – Erinnerungen an die Nacht, die keiner der Camper so schnell vergessen wird.
Fragen bleiben offen
Noch ist unklar, wie es zu dem Brand kam. Die Ermittler arbeiten unter Hochdruck, doch die genaue Ursache bleibt vorerst ein Rätsel. War es eine achtlos weggeworfene Zigarette, ein defektes Gerät, oder gar eine vorsätzliche Tat? Die Antwort darauf wird hoffentlich die nahe Zukunft bringen.
Für die Camper von Mar Estang bleibt die Hoffnung, dass sie ihren Urlaub bald wieder in Ruhe genießen können – ohne den ständigen Gedanken an eine mögliche Wiederholung dieser schrecklichen Nacht. Bis dahin bleibt es spannend: Welche Wendungen wird die Untersuchung nehmen?
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