Tag & Nacht

Seit dem 15. Januar wüten Flammen auf der Île Amsterdam – einer abgelegenen französischen Insel im südlichen Indischen Ozean. Fast zwei Monate später ist das Ausmaß der Zerstörung gewaltig: 55 % der Insel sind verbrannt, doch die Ursache bleibt rätselhaft.

Eine Insel im Ausnahmezustand

Die Île Amsterdam gehört zu den französischen Süd- und Antarktisgebieten (TAAF) und ist normalerweise ein ruhiger Außenposten für Wissenschaftler. Doch Mitte Januar änderte sich alles. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus, und nur wenige Tage nach Ausbruch wurden alle Bewohner der Insel evakuiert.

Ende Februar kehrte eine kleine Gruppe – vier Feuerwehrleute aus La Réunion und sieben Experten der TAAF – zur Lageeinschätzung zurück. Das Fazit: Drei Gebäude sind niedergebrannt, doch die wichtigste Forschungsstation, Martin-de-Viviès, blieb unversehrt.

Aber die Infrastruktur hat massiv gelitten. Das Stromnetz ist beschädigt, frische Lebensmittel verdorben, die Wasserversorgung instabil. Der Brandschutz? Komplett ausgefallen. Und als wäre das nicht genug, gibt es noch rund 20 Glutnester, die jederzeit neue Brände entfachen könnten.

Wann können die Wissenschaftler zurückkehren?

Die Rückkehr des wissenschaftlichen Personals steht unter strengen Bedingungen. Die Präfektin der TAAF hat vier klare Vorgaben:

  1. Keine akute Gefahr mehr durch die verbleibenden Glutnester.
  2. Ein funktionierendes Brandschutzsystem.
  3. Sichere Trinkwasserversorgung.
  4. Zusätzliche Brandschutzschneisen rund um die Forschungsstation.

Erst wenn all das erfüllt ist, dürfen die Wissenschaftler zurückkehren.

Und die große Frage bleibt: Was hat dieses Feuer ausgelöst? Noch gibt es keine Antwort. Doch klar ist – die Natur der Île Amsterdam hat einen verheerenden Schlag erlitten. Wie lange wird es dauern, bis sich dieses Ökosystem wieder erholt?

Von Andreas M. B.

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