Tag & Nacht

François Hollande, der ehemalige französische Präsident, begibt sich auf ein neues Terrain: Er startet einen eigenen Podcast mit dem Titel „Un président devrait écouter ça“ („Ein Präsident sollte das hören“). Die erste Folge wird am Samstag veröffentlicht und dauert rund 45 Minuten. Thema der Premiere: die amerikanischen Wahlen, mit der USA-Expertin Amy K. Green als erstem Gast.

Ungewöhnlich für Hollande: Er schlüpft diesmal in die Rolle des Fragestellers. In jeder Episode lädt er ein oder zwei Experten ein, um verschiedene Themen zu besprechen, und stellt klar: „Ich stelle die Fragen. Ich bin nicht derjenige, der antwortet.“ Sein Ziel ist es, zuzuhören – den Raum für diejenigen zu öffnen, die tiefere Einblicke in komplexe Themen bieten können.

Der Podcast wird in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Sonique realisiert und ist auf den wichtigsten Plattformen wie Spotify und Deezer verfügbar. Geplant ist ein monatlicher Rhythmus, um ein Publikum zu erreichen, das oft fernab der traditionellen Medien nach Informationen sucht.

Ein Podcast zum Verstehen und Teilen

Mit diesem Podcast möchte Hollande insbesondere Menschen ansprechen, die die aktuellen großen Themen besser verstehen wollen, ohne sich an die klassischen Medien zu wenden. Dabei hat er vor allem die jüngeren Hörer im Blick – ein Publikum, das laut ihm großes Interesse zeigt, wenn er Schulen oder Universitäten besucht.

„Es ist wichtig, zuzuhören, wenn man handeln will“, betont Hollande. Neben einem Raum für Debatten und Gegensätze soll der Podcast der Demokratie die Möglichkeit bieten, auf neue Art Gehör zu finden. Dabei gehe es ihm nicht um Eigenwerbung oder politische Propaganda, versichert Hollande. Er sieht in diesem Format eher eine Gelegenheit, Menschen zu erreichen, die sonst vielleicht keine politische Berichterstattung verfolgen würden.

Ein Titel mit Humor und einer Anspielung

Der Titel „Un président devrait écouter ça“ ist eine humorvolle Anspielung auf das Buch „Un président ne devrait pas dire ça“ („Ein Präsident sollte das nicht sagen“) von den Journalisten Gérard Davet und Fabrice Lhomme. Hollande, der selbst immer wieder ironisch auf das Buch verweist, erklärt dazu: „Der Titel ist inzwischen Allgemeingut, und ich denke im Gegenteil, dass ein Präsident sehr wohl Dinge sagen sollte.“


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