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Die Mitarbeiter an drei französischen Flughäfen, die bei der Billigfluglinie Ryanair angestellt sind, haben im Rahmen eines anhaltenden Gehaltsstreits einen „unbefristeten“ Streik für den Sommer angekündigt. Diese Ankündigung folgt auf Streiks des Flughafenpersonals in Paris und Beschwerden der französischen Piloten von Easyjet.

Die Streikankündigung des Syndicat national du personnel navigant commercial, das die Mehrheit der Flugbegleiter in Frankreich vertritt, betrifft Ryanair-Mitarbeiter an den Flughäfen Toulouse, Marseille und Paris Beauvais.

Die Gewerkschaft teilte mit, dass die Streikdaten der Fluggesellschaft „zu gegebener Zeit“ mitgeteilt würden, fügte jedoch hinzu, dass die Hauptreisezeiten ins Visier genommen würden, einschließlich des Beginns der Schulferien Anfang Juli und des langen Wochenendes rund um den Nationalfeiertag am 14. Juli.

Auch Flüge nach Marokko, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Korsika, England, Schottland und Irland werden wahrscheinlich betroffen sein.

Die Ankündigung erfolgt, nachdem das Flughafenpersonal – einschließlich des Sicherheitspersonals – auf den Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly für den 1. Juli zum Streik aufgerufen hat. Ein früherer eintägiger Streik des Sicherheitspersonals führte dazu, dass ein Viertel aller Abflüge vom Flughafen Charles de Gaulle gestrichen werden musste.

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Sowohl die Beschäftigten von Ryanair als auch die der Pariser Flughäfen fordern Lohnerhöhungen, um die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen.

Unabhängig davon haben französische Piloten, die bei Easyjet beschäftigt sind, in einem Schreiben an den CEO des Unternehmens die chaotischen Zustände in der Fluggesellschaft angeprangert, die dazu geführt haben, dass Easyjet in diesem Jahr bereits Dutzende von Flügen gestrichen hat. Ausserdem behaupten die Piloten, das Personal sei von dem Unternehmen „betrogen“ worden. Ein Streik der Easyjet-Piloten wurde derzeit (noch) nicht angekündigt.

Der Personalmangel hat zu langen Warteschlangen an den Flughäfen in ganz Europa geführt, da der Massenreiseverkehr nach der Pandemie wieder zugenommen hat. Bislang ist Frankreich jedoch nicht so stark betroffen wie etwa die Niederlande, Irland, das Vereinigte Königreich und Schweden, aber Passagiere, die von Paris aus Langstreckenflüge antreten, berichten von langen Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle und beim Check-in.

Die Gewerkschaften haben davor gewarnt, dass die Flughäfen den ganzen Sommer über stark unterbesetzt sein werden, und den Passagieren wird empfohlen, lange vor den von ihrer Fluggesellschaft empfohlenen Abflugszeiten am Flughafen zu sein.


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