Tag & Nacht

Seit 9.10 Uhr am Freitag, dem 4. November, arbeiten Frauen in Frankreich bis zum Ende des Jahres kostenlos. Die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen nimmt zwar ab, besteht aber dennoch fort. Frauen verdienen nicht nur 16% weniger als Männer, sondern leiden auch unter der Doppelbelastung Haushalt und Arbeit.

Für Männer und Frauen in Frankreich gibt es in der gleichen Position immer noch kein gleichwertiges Gehalt. Frauen verdienen im Durchschnitt 16% weniger als ihre männlichen Kollegen. Hinzu kommt, dass viele von ihnen neben der Arbeit eine weitere Belastung haben. „Wir tragen die Last zu Hause, wir sind Hausfrauen und Mütter und wir sind Arbeitnehmerinnen (…). Bei mir hört das nie auf“, sagt eine Einwohnerin von Draguignan (Var) gegenüber France 3.

Vor etwas mehr als 60 Jahren wurde darüber noch nicht diskutiert: Die Frau musste sich um den Haushalt kümmern. Sie wurde sogar in der Hausarbeit ausgebildet. Aber auch wenn sich die Situation heute deutlich gebessert hat, gibt es immer noch Ungleichheiten. Eine Erklärung dafür ist, dass Frauen in Berufen arbeiten, die nicht so hoch angesehen sind. Außerdem sind sie häufig gezwungen, mehr Teilzeitarbeit zu leisten als Männer. Ein Teufelskreis, meint die Vereinigung Osez le féminisme. „Wenn man sich am Mittwochnachmittag um ein Kind kümmern muss, sind es die Frauen, die im Vergleich zu den Männern die Teilzeitstelle annehmen, da die Frauen weniger verdienen“, erklärt Fabienne El Khoury, Sprecherin der feministischen Vereinigung Osez le féminisme.

Laut dem Statistik-Institut Insee sind 80% der am schlechtesten bezahlten Arbeitsplätze von Frauen besetzt.


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