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Unter Vorsitz des französischen Staatspräsidenten beschloss die EU auf einem Weltraumgipfel in Toulouse am Mittwoch, den 16. Februar, eine Konstellation von 250 Satelliten zur Verbreitung von Hochgeschwindigkeitsinternet in den Weltraum zu schicken.

Europa ist wieder im Weltraum präsent. Das war die Botschaft von Emmanuel Macron am Mittwoch, dem 16. Februar, anlässlich eines Weltraumgipfels in Toulouse, an dem 27 europäische Minister teilnahmen. Der Präsident der Republik wollte einen wichtigen politischen Impuls zu geben und die Weltraumambitionen der Europäischen Union wiederbeleben. „Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt für unser Europa im Weltraum“, sagt Macron und warnte vor einem Rückstand bei der Satellitenentwicklung und auf dem Markt der Trägerraketen. Amerikanische Unternehmen, insbesondere Space X, hätten von einer Uneinigkeit der EU profitiert, so Macron.

Der Gipfel in Toulouse erscheint als Beginn eines neuen Kapitels in der europäischen Raumfahrtgeschichte. Und er brachte einen ersten Erfolg: „Wir haben eine politische Einigung auf europäischer Ebene, um eine neue Satellitenkonstellation zu starten. Als ich in Toulouse ankam, dachte ich, dass das Thema schwierig werden würde, aber es wurde schnell ein Konsens erzielt“, verkündete Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. So sollen 250 Satelliten, die ab 2024 in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht werden sollen, es ermöglichen, die ganze Welt mit Hochgeschwindigkeitsinternet zu versorgen.

Tausende von Arbeitsplätzen für Toulouse
„Die Raumfahrt ist ein Muss, um das Ziel der Souveränität zu verwirklichen. Ohne die Beherrschung des Weltraums gibt es keine strategische, militärische oder industrielle Souveränität“, stellte der Präsident der Republik klar fest. Die Ausstattung Europas mit dem neuen satellitengestütztem Internet soll es ermöglichen, nicht von einem amerikanischen oder chinesischen Signal abhängig zu sein, um beispielsweise die selbstfahrenden Autos von morgen zu steuern.

Die Region Toulouse wird durch die Schaffung von „Tausenden von Arbeitsplätzen für die Montage dieser Satelliten“ profitieren, freute sich Wirtschaftsminister Bruno Le Maire.

In Bezug auf die bemannte Raumfahrt und die Erforschung des Mondes oder des Mars kündigte Emmanuel Macron die Einrichtung einer hochrangigen Expertengruppe an, die den europäischen Staaten Vorschläge unterbreiten wird. Was die Regulierung des Weltraums betrifft, so wird die Europäische Union 2024 einen Rechtsakt verabschieden, um den Verkehr, den Weltraumschrott, aber auch neue Konfliktsituationen zu bewältigen. Diese europäische Regulierung soll anschliessend Amerikaner, Chinesen und Russen zur Unterschrift vorgelegt werden.

Emmanuel Macron: „Die Astronomie zwingt die Seele, nach oben zu schauen“.


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