Tag & Nacht

Der bereits als „roter März“ bezeichnete März 2023 könnte große Preisanstiege bringen. Wie es wirklich aussehen wird, ist jedoch noch ziemlich ungewiss.

Wird der März 2023 der Monat einer starken Inflationswelle sein? In der Lebensmittelbranche, in der die Preise laut dem amtlichen Statistikinstitut INSEE im Jahresvergleich bereits um 13,2 % gestiegen sind, könnten die Preise noch weiter steigen. Grund dafür sind die jährlichen Verhandlungen zwischen den Lieferanten und den großen Einzelhandelsunternehmen. Sie wurden am 1. Dezember 2022 begonnen und enden am 28. Februar 2023.

Die zu erwartenden Erhöhungen sind schwer einzuschätzen. Es handelt sich um Verhandlungen, die nicht öffentlich sind. Man kann sich bisher nur auf Erklärungen von grossen Einzelhändlern stützen, die natürlich nicht die Solidität öffentlicher Zahlen haben. Klar ist allerdings, dass diese Verhandlungen nur die großen Einzelhandelsketten betreffen. Also sollten die Auswirkungen auf den allgemeinen Preisindex nur relativ sein. Im französischen Verbraucherpreisindex sind etwa die Hälfte Dienstleistungen. Was die Franzosen im Supermarkt konsumieren, macht nur etwa 15 oder 20 % des Gesamtpreisindexes aus.

Um den Preisanstieg zu dämpfen, erwägt die Regierung, ab März 2023 einen sogenannten Anti-Inflationskorb einzuführen. Er soll 50 Grundprodukte umfassen, deren Preise zwischen März und Juni 2023 stabil bleiben sollen. Kritiker halten das allerdings für eine falsche gute Idee, da sie befürchten, dass die Einzelhändler die Preise für die 50 fraglichen Produkte deckeln, aber ihre Margen durch die Erhöhung anderer Preise, die nicht betroffen sind, wieder reinholen werden.

Die erwarteten Preissteigerungen in den Supermärkten dürften sich jedoch kaum auf die Inflationskurve auswirken, die laut Experten sinken wird. Viele Experten gehen davon aus, dass es im Frühjahr und Sommer 2023 in Frankreich zu einem Rückgang der Inflation kommen wird. Frankreich liegt derzeit bei 6 % und könnte am Ende des Jahres vielleicht bei 3 oder 4 % liegen.

Ein Rückgang, der allerdings auf Basis der Preise des Jahres 2022 berechnet wird, die schon von einer hohen Inflation geprägt waren…


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