Tag & Nacht

Die französischen Parlamentswahlen haben weltweit Wellen geschlagen, besonders aber unter den europäischen Partnern Frankreichs. Der Ausgang der Wahl, bei dem das Rassemblement National (RN) hinter dem Nouveau Front Populaire (NFP) und dem Lager des Präsidenten zurückblieb, wurde von vielen als ein Sieg über die extreme Rechte gefeiert. Diese Wahl hat gezeigt, dass die französischen Wählerinnen und Wähler eine klare Botschaft gegen den Rechtsruck und für eine sozialere Politik gesendet haben.

Pedro Sanchez: Ein Sieg der Demokratie

Der spanische Premierminister Pedro Sanchez begrüßte den „Ablehnung der extremen Rechten“ in Frankreich und zog Parallelen zu den jüngsten Wahlen im Vereinigten Königreich, die eine historische Niederlage für die Konservativen und einen Sieg für die Labour Party hervorbrachten. Er hob hervor, dass zwei der größten Länder Europas einen Weg eingeschlagen haben, der bereits vor einem Jahr in Spanien eingeschlagen wurde – ein klares Nein zur extremen Rechten und ein Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit. „Diese Woche haben zwei der größten Länder Europas denselben Weg wie Spanien vor einem Jahr gewählt“, schrieb Sanchez auf dem sozialen Netzwerk X.

Donald Tusk: Erleichterung in Europa

Der polnische Premierminister Donald Tusk zeigte sich ebenfalls erfreut über die Ergebnisse der französischen Wahlen und betonte deren Bedeutung für die europäische Zusammenarbeit, insbesondere im Kontext der Unterstützung für die Ukraine. Er beschrieb die Stimmung in Paris als enthusiastisch und in Moskau als enttäuscht, während in Kiew Erleichterung herrsche. „Genug, um in Warschau glücklich zu sein“, schrieb er, und zeigte damit, wie die politischen Entwicklungen in einem Land Wellen durch ganz Europa schlagen können.

Nils Schmid: Das Schlimmste abgewendet

In Deutschland betonte der SPD-Abgeordnete Nils Schmid, dass „das Schlimmste abgewendet“ sei. Obwohl Präsident Macron politisch geschwächt aus den Wahlen hervorgegangen ist, bleibe er aufgrund der unklaren Mehrheitsverhältnisse im neuen Parlament eine zentrale Figur. Schmid forderte die demokratischen Parteien in Frankreich auf, Flexibilität und Kompromissbereitschaft zu zeigen, um eine stabile Regierung zu bilden.

Globale Resonanz: Ein Hoffnungsschimmer

Die Reaktionen auf die französischen Wahlen waren nicht auf Europa beschränkt. Auch international fand der Wahlausgang großen Anklang.

Paolo Gentiloni: Ein Hoch auf die Republik

Paolo Gentiloni, der europäische Kommissar für Wirtschaft und Währung, äußerte seine Freude über den Wahlausgang in Frankreich mit einem einfachen, aber kraftvollen „Vive la République!“. Dies zeigt, wie sehr die Wahl als ein Triumph der demokratischen Werte angesehen wird.

Stéfanos Kasselakis: Ein Signal der Hoffnung

Der Vorsitzende der griechischen Syriza-Partei, Stéfanos Kasselakis, hob hervor, dass das französische Volk gezeigt habe, dass Hoffnung und Veränderung keine utopischen Konzepte, sondern reale Möglichkeiten seien. „Heute hat das französische Volk den Weg gezeigt“, schrieb Kasselakis auf Facebook und lobte den Widerstand gegen die extreme Rechte und den Neoliberalismus.

Nikos Androulakis: Ein Sieg für die Demokratie

Ähnlich äußerte sich Nikos Androulakis, der Vorsitzende des griechischen Pasok, der die Wahl als „großen Sieg für die Demokratie“ bezeichnete. Er betonte, dass das französische Volk ein Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz gesetzt und die zeitlosen Prinzipien der französischen Republik – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – verteidigt habe.

Inspiration aus Südamerika

Auch in Südamerika sorgte der Wahlausgang in Frankreich für positive Reaktionen.

Lula da Silva: Ein Beispiel für den Kontinent

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva äußerte sich erfreut über den Zusammenhalt der politischen Kräfte in Frankreich gegen den Extremismus und sah darin eine Inspiration für Südamerika. „Sehr glücklich über die Demonstration von Größe und Reife der politischen Kräfte Frankreichs, die sich gegen den Extremismus vereint haben“, schrieb Lula und hob die Bedeutung des Dialogs zwischen progressiven Kräften zur Verteidigung der Demokratie und sozialen Gerechtigkeit hervor.

Nicolas Maduro: Ein historischer Moment

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro gratulierte dem NFP zu einem „historischen Sieg“ und lobte das französische Volk sowie die sozialen Bewegungen für ihre Einheit und ihren Einsatz für den Frieden. „Herzlichen Glückwunsch an das französische Volk, an die sozialen Bewegungen und ihre Volkskräfte für diesen wichtigen Tag, der die Einheit und den Frieden stärkt“, schrieb er auf X.

Ein gemeinsamer Kampf gegen den Rechtsruck

Diese internationalen Reaktionen zeigen, dass die Ergebnisse der französischen Wahlen weit über die Landesgrenzen hinaus von Bedeutung sind. Sie symbolisieren eine globale Ablehnung des Rechtsrucks und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Kräften, die für soziale Gerechtigkeit und demokratische Werte kämpfen. Die französischen Wählerinnen und Wähler haben gezeigt, dass es möglich ist, gegen den Strom zu schwimmen und ein Zeichen für eine gerechtere und demokratischere Gesellschaft zu setzen. Ein klarer Beweis dafür, dass politische Veränderungen möglich sind – wenn die Menschen zusammenstehen.


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