Tag & Nacht

Ein Jahr nach der letzten Mobilisierung streikten die Richter und Staatsanwälte am Dienstag, dem 22. November, erneut in ganz Frankreich.

Am Boden liegende Richter und Staatsanwälte, Symbole einer Justiz, die sie als krank bezeichnen. Am Dienstag, dem 22. November, gingen wieder einmal Richter, Staatsanwälte und Gerichtsschreiber auf die Straße. Die Demonstration findet einen Monat nach dem Tod einer Richterin statt, die während einer Gerichtsverhandlung in Nanterre (Hauts-de-Seine) an einem Schlaganfall gestorben ist. Vivianne Berthenoux, Richterin am Amtsgericht von Boulogne-Billancourt (Hauts-de-Seine), kannte die Richterin. „Sie ist in ihrer Robe bei der Gerichtsverhandlung gestorben, das ist schrecklich. Das hat uns alle zutiefst erschüttert“.

Strafprozesse wurden abgesagt
Die Richterin schildert auf dem Sender France 2, dass sie 1.800 Fälle bearbeiten muss, und das in einem Gericht, in dem es nur zwei Richter gibt. Daher muss sie ihre Anhörungen zeitlich begrenzen, eine „frustrierende“ Methode. Der Personalmangel führt außerdem zu langen Wartezeiten für die Betroffenen. Im Jugendgericht von Bobigny (Seine-Saint-Denis) mussten im Oktober deshalb 12 Strafverhandlungen abgesagt werden. Die Regierung hat zwar massive Neueinstellungen versprochen, die jedoch für Richtern und Staatsanwälten nicht ausreichend erscheinen.


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