Tag & Nacht

Insbesondere der Stromversorger EDF spricht von massiven Neueinstellungen, um auf die Vergrösserung des Atomprogramms zu reagieren und teilweise verloren gegangene Kompetenzen wiederzuerlangen.

Massive Neueinstellungen in der Kernenergiebranche geplant: Die EDF und andere Firmen in diesem Bereich werden in den nächsten zehn Jahren jährlich 13.000 neue Mitarbeiter benötigen. Es geht darum, im Hinblick auf den Bau der von Emmanuel Macron angekündigten neuen Generation von EPR2-Kraftwerken die Kapazitäten aufzustocken… Um die neuen Kraftwerke bauen zu können, muss die Branche zahlreiche in Frankreich verloren gegangene Kompetenzen wiedererlangen.

Für keinen der sechs von Emmanuel Macron gewünschten EPR2-Kernreaktoren gibt es bisher einen festen Auftrag: Und das aus gutem Grund, denn die Phasen der öffentlichen Anhörungen haben gerade erst begonnen. Und die notwendigen Gesetzestexte werden nicht vor nächstem Jahr ins Parlament kommen. Aber nach dem industriellen Desaster des EPR in Flamanville darf sich der Nuklearsektor keine Fehler mehr erlauben. Die Probleme mit den beruflichen Fähigkeiten und dem Personalbestand, die die Baustelle in Flamanville belasteten und insbesondere die Nacharbeit besonders schwieriger Schweißnähte erforderlich machten, sollen nicht länger hingenommen werden.

Die Atomindustrie will ab sofort notwendige Schulungen durchführen, da sie weiß, dass Mitarbeiter in bestimmten Berufen nicht einfach zu finden sein werden. Es handelt sich insbesondere um Schweißer, Kesselbauer, Rohrleger, die für den Bau und die Unterhaltung von Kernkraftwerken unerlässlich sind. Darüber hinaus gibt es einen enormen Bedarf an Ingenieurberufen wie Bauingenieuren, Planungsingenieuren, Maschinenbauingenieuren und Projektleitern.

Allein die EDF muss jährlich 3.000 neue Mitarbeiter einstellen und die anderen Unternehmen rechnen in den nächsten zehn Jahren jährlich mit 10.000 neuen Mitarbeitern. Dabei geht es sowohl darum, Abgänge zu kompensieren als auch darum, die Belegschaft für den Bedarf der künftigen Reaktoren zu erhöhen, wenn deren Bau tatsächlich bestätigt werden wird. Allein die neuen Reaktoren werden mindestens 40.000 Arbeitsplätze erfordern.


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