Tag & Nacht

Die Gewerkschaft Force Ouvrière (FO) hat im Namen der Mitarbeiter der Universitätskliniken von Straßburg Klage gegen Unbekannt wegen „unterlassener Hilfeleistung“ eingereicht. Dieser drastische Schritt wurde am Donnerstag, dem 11. April, vollzogen und folgt auf den Tod von zwei Patienten im Jahr 2022, die in den Notaufnahmen der Kliniken verstarben.

Die Überlastung der Notaufnahmen in Straßburg, wo durchschnittlich 225 Patienten täglich behandelt werden und täglich zwischen 80 und 90 Hospitalisierungen stattfinden, hat laut Berichten von France Bleu Alsace zu schwerwiegenden Mängeln in der Patientenversorgung geführt. Christian Prud’homme, der Generalsekretär der FO Santé im Departemeent Bas-Rhin, äußerte sich kritisch über die Situation und beschuldigte die Verantwortlichen, ihre Pflichten zur ordnungsgemäßen Verwaltung und Reaktion auf Notfälle nicht zu erfüllen.

Diese Klage soll ein dringendes Signal an die Verantwortlichen senden, die Missstände in den Notaufnahmen ernst zu nehmen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Tragödien zu verhindern. Die Gewerkschaft macht deutlich, dass das aktuelle System nicht nur unter personeller und organisatorischer Überlastung leidet, sondern auch ein grundsätzliches Problem in der Verantwortungsübernahme und im Krisenmanagement besteht.

Die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft Straßburg zuvor bereits informiert wurde, aber keine Maßnahmen ergriffen hat, verstärkt die Dringlichkeit der Angelegenheit. Die Gewerkschaft fordert eine gründliche Untersuchung und Überarbeitung der Notfallprotokolle sowie eine bessere Ressourcenverteilung, um die Sicherheit und das Wohl der Patienten zu gewährleisten. Die Klage gegen Unbekannt wegen „unterlassener Hilfeleistung“ unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Lage und die Notwendigkeit einer sofortigen und umfassenden Reaktion.


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