Drei Tage nach dem verheerenden Zyklon Garance kämpft die Insel La Réunion mit massiven Zerstörungen. Vier Menschen haben ihr Leben verloren, 90.000 Haushalte sind noch immer ohne Strom, und die Infrastruktur ist schwer beschädigt.
Verwüstete Straßen und entwurzelte Strommasten
Die Hafenstadt Saint-Gilles-les-Bains im Westen der Insel ist besonders schwer betroffen. Hier hat der Sturm nicht nur Gebäude beschädigt, sondern auch unzählige Trümmer ins Wasser geschleudert. Die Bewohner räumen auf, so gut es geht – aber es ist eine Mammutaufgabe. Die Wassermassen stiegen rasant an und rissen Straßen mit sich, hinterließen klaffende Löcher, zerstörten Brücken und ließen ganze Viertel zeitweise unerreichbar werden.
Dazu kommt der Zusammenbruch der Stromversorgung. Viele Strommasten sind umgeknickt oder komplett aus ihrer Verankerung gerissen. Die Reparaturarbeiten laufen auf Hochtouren, aber die Schäden sind enorm.
„Der Sturm hat mein Haus einfach mitgenommen“
Ein besonders erschütterndes Beispiel für die Wucht des Zyklons schildert eine Bewohnerin: „Eine Wasserfallkaskade hat sich plötzlich einen neuen Weg gesucht und meine ganze Wohnung frontal getroffen.“ Ihr Haus? Fast komplett weggeschwemmt. Für viele Menschen auf der Insel bedeutet Garance einen Neuanfang – aber nicht im positiven Sinne. Sie stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.
Trinkwasser wird knapp – das Militär hilft
Neben der Stromversorgung ist auch das Trinkwasser ein großes Problem. Laut der Präfektur ist fast jeder zweite Bewohner von La Réunion von Wasserknappheit betroffen. Die Armee unterstützt seit dem 28. Februar die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern – eine logistische Herausforderung, denn viele Zufahrtsstraßen sind noch immer nicht passierbar.
Wie lange dauert es, bis sich die Insel von diesem Schlag erholt? Sicher ist: Es wird Wochen, wenn nicht Monate brauchen, um die Schäden zu beseitigen. Und die Bewohner stehen vor einer harten Realität – mit jedem neuen Sturm steigt das Risiko, dass sich solche Katastrophen wiederholen.
Von Andreas M. B.
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