Tag & Nacht

Jetzt streiken auch die Beschäftigten von fünf französischen Kernkraftwerken für Lohnerhöhungen. Die Arbeitskampfmaßnahmen könnten zu Verzögerungen beim Wiederanfahren einiger Reaktoren führen.

Seit Mittwoch, dem 12. Oktober, sind jetzt auch die Kraftwerke Tricastin (Drôme), Cruas (Ardèche), Bugey (Ain) und Cattenom (Moselle) von Streiks betroffen, wie die Zeitung Ouest France berichtet. Am Donnerstag kommt ein fünftes hinzu: Gravelines (Nord), das leistungsstärkste Kraftwerk in Westeuropa.

Nach einem Aufruf der Gewerkschaften CGT und FO fordern die Angestellten eine Erhöhung ihres Bruttolohns um 5%. Sie drohen damit, den Anschluss der sechs Reaktoren an das Netz zu verzögern, die derzeit wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet sind. Laut dem FO-Sekretär Franck Redondo, der von der Tageszeitung Ouest France zitiert wurde, „hätte eine Verzögerung des Anschlusses keine Auswirkungen auf Privatpersonen, würde aber zu Stromausfällen in Unternehmen führen“.

Vor dem Hintergrund, dass ein großer Teil des französischen Atomparks zur Zeit still steht, haben die Arbeitgeber der Strom- und Gasindustrie und die Gewerkschaften eine erste Vereinbarung getroffen, die zur Unterzeichnung ansteht. Diese sieht unter anderem eine Erhöhung des Grundlohns um 3,6% für die Jahre 2022 und 2023 vor, wovon 2,3% auf das Jahr 2023 entfallen.

Fabrice Coudour, Sekretär der Gewerkschaft FNME-CGT, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die Fortschritte „beachtlich, aber weit davon entfernt sind, die Forderungen zu erfüllen“. Die CGT-Gewerkschaftsmitglieder in der Strom- und Gasindustrie werden bis Montag befragt, ob sie die Vereinbarung annehmen wollen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!