Premierminister Gabriel Attal hat im Rahmen der Wahlkampagne für die kommenden Parlamentswahlen eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, die darauf abzielen, die Kaufkraft der französischen Mittelschicht zu erhöhen. Dies tat er in einem Interview mit „Le Parisien“ und weiteren regionalen Zeitungen sowie im Journal de 20 Heures auf dem TV-Sender France 2.
Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft
Attal skizzierte verschiedene Initiativen, die das Ziel haben, den Bürgern mehr Geld zu lassen und ihre Ausgaben zu reduzieren. Im Mittelpunkt stehen hierbei vor allem Maßnahmen zur Steigerung der Kaufkraft.
Erhöhung der „Macron-Prämie“
Eine der wichtigsten Ankündigungen ist die Anhebung des Höchstbetrags der sogenannten „Macron-Prämie“ von 3.000 auf 10.000 Euro jährlich. Diese Prämie kann freiwillig von Arbeitgebern an ihre Mitarbeiter gezahlt werden und ist teilweise steuerfrei. Durch diese Maßnahme soll die finanzielle Situation vieler Arbeitnehmer deutlich verbessert werden.
Anpassung der Renten an die Inflation
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Anpassung der Renten an die Inflationsrate. Damit sollen die Rentnerinnen und Rentner vor den Auswirkungen steigender Lebenshaltungskosten geschützt werden. Attal betonte, dass sich das Präsidentenlager verpflichtet, diese Maßnahme umzusetzen, um die Kaufkraft der älteren Generation zu sichern.
Unterstützung für Familien und Wohnraum
Gemeinsame Einkäufe für Schulsachen
Um Familien zu entlasten, sollen sogenannte „gemeinschaftliche Einkäufe“ für Schulmaterialien eingeführt werden. Diese Initiative könnte die Kosten für Schulmaterialien um bis zu 15 % senken und somit die finanzielle Belastung für Familien verringern.
Fonds zur energetischen Sanierung von Wohnraum
Ein weiterer wichtiger Vorschlag ist die Einrichtung eines Fonds zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden für die Mittel- und Unterschicht. Finanziert werden soll dieser Fonds durch eine Steuer auf Aktienrückkäufe, eine Maßnahme, die bereits im nächsten Haushaltsgesetz verankert werden soll. Der Fonds zielt darauf ab, bis 2027 rund 300.000 zusätzliche Wohnungen zu sanieren.
Erleichterung beim Immobilienerwerb und Gesundheitsvorsorge
Befreiung von Notargebühren für Erstkäufer
Erstkäufer aus der Mittelschicht sollen bis zu einem Kaufpreis von 250.000 Euro von den Notargebühren befreit werden. Diese Gebühren umfassen sowohl die Vergütung der Notare als auch eine Steuer, die die Kommunen finanziert. Durch diese Maßnahme soll der Zugang zum Wohneigentum erleichtert werden.
Öffentliche Krankenversicherung für 1 Euro pro Tag
Um die Gesundheitskosten zu senken, wird die Einführung einer öffentlichen Krankenversicherung für 1 Euro pro Tag vorgeschlagen. Diese soll insbesondere jenen zugutekommen, die derzeit nicht durch eine private Zusatzversicherung abgedeckt sind. Angesichts steigender Beiträge für private Zusatzversicherungen könnte diese Maßnahme eine kostengünstige Alternative darstellen.
Diese umfassenden Maßnahmen zeigen das Bestreben des Präsidentenlagers, die finanzielle Situation der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und ihnen mehr finanzielle Freiheiten zu ermöglichen. Gabriel Attal betonte, dass weitere Details des Programms zu Beginn der Woche vorgestellt werden. Es bleibt spannend, welche weiteren Schritte die Regierung plant, um die Kaufkraft der Bevölkerung nachhaltig zu stärken.
Welche dieser Maßnahmen wird wohl den größten Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen haben? Die Antworten darauf werden wir in den kommenden Monaten beobachten können – ein echter Drahtseilakt zwischen Wirtschaftspolitik und sozialem Ausgleich.
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