Tag & Nacht




In den nördlichen Vierteln von Marseille haben sich die Spannungen erneut zugespitzt: Am Donnerstag, den 17. Oktober, wurden Polizisten während einer Festnahme brutal angegriffen. In der Cité de la Castellane, einem für Drogenhandel bekannten Viertel, waren die Beamten dabei, einen mutmaßlichen Dealer festzunehmen, als sie plötzlich von mehreren Personen attackiert wurden. Die Gewalt, die sich in diesen Momenten entlud, wurde auf Video festgehalten und kursiert seitdem in den sozialen Medien.

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie die Polizisten von mehreren Angreifern zu Boden geschlagen und getreten werden. In der Gemeinschaft herrscht Fassungslosigkeit, doch nur wenige wagen es, öffentlich darüber zu sprechen. Ein Anwohner äußerte sich jedoch besorgt: „Das ist eine Schande. Es ist wirklich absurd, denn ohne die Polizei werden wir uns am Ende gegenseitig umbringen“, klagt er.

Drogenhandel kehrt zurück

Die Cité de la Castellane war bereits im März dieses Jahres Schauplatz einer groß angelegten Polizeiaktion. Unter dem Titel „Operation place nette XXL“ wurde versucht, den Drogenhandel in den nördlichen Vierteln von Marseille zu zerschlagen. Damals wurden Drogen, Waffen und Bargeld beschlagnahmt, und 120 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Die Behörden hofften, damit einen entscheidenden Schlag gegen das organisierte Verbrechen in der Region geführt zu haben.

Doch nur sechs Monate später scheint einer der sechs bekannten Drogenumschlagplätze wieder aktiv zu sein – eine Tatsache, die viele erschüttert. Die jüngste Gewalt verdeutlicht, wie hartnäckig und skrupellos die Dealer versuchen, ihre Machtposition zurückzuerlangen.

Schockierende Gewalt gegen die Polizei

Die beiden Polizisten, die bei der Festnahme angegriffen wurden, stehen immer noch unter Schock. Die Brutalität des Angriffs hat nicht nur sie, sondern auch die Stadt aufgerüttelt. Es wurde umgehend eine Untersuchung eingeleitet, um die Verantwortlichen für die Angriffe zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Situation in den nördlichen Vierteln von Marseille bleibt angespannt. Trotz wiederholter Polizeieinsätze und staatlicher Maßnahmen scheint der Kampf gegen den Drogenhandel ein zähes Ringen zu sein. Die jüngsten Vorfälle werfen erneut die Frage auf: Wie kann man diesen Teufelskreis durchbrechen und die Sicherheit in diesen Vierteln langfristig gewährleisten?

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