Das Département Pyrénées-Orientales könnte bald Geschichte sein – zumindest auf dem Papier. Eine Bürgerbefragung soll klären, ob die Region einen neuen Namen bekommt. Doch die Meinungen gehen auseinander.
Ein Name, der spaltet
Pyrénées-Orientales – ein klangvoller Name oder doch zu sperrig? Während einige den aktuellen Namen unpassend finden, halten andere die Debatte für überflüssig. „Es gibt wirklich dringendere Probleme“, meint ein Einwohner von Perpignan. Eine andere Stimme aus der Stadt sieht es anders: „Es klingt einfach nicht besonders elegant.“
Tatsächlich gehört die Namensdiskussion nicht erst seit gestern zur politischen Agenda. Immer wieder gab es Vorschläge, die Identität der Region stärker in den Namen einfließen zu lassen. Nun nimmt das Projekt Fahrt auf – eine offizielle Bürgerbefragung ist geplant.
„Pays Catalan“ oder „Pyrénées Méditerranée“?
Die Vorschläge sind vielfältig. Eine besonders starke Bewegung gibt es für den Namen „Pays Catalan“. Für viele Bewohner ist die katalanische Identität tief verwurzelt, und der neue Name wäre ein klares Zeichen dieser Zugehörigkeit.
Michel Roca, Vorsitzender des Kollektivs „Pays Catalan, c’est possible“, betont: „Das ist die Identität dieser Region.“
Doch nicht alle sind von dieser Idee überzeugt. Andere bevorzugen „Pyrénées Méditerranée“. Besonders im Tourismussektor erhofft man sich von diesem Namen eine stärkere internationale Strahlkraft. „Das Wort ‚Méditerranée‘ ist ein echter Pluspunkt – es klingt nach Sonne, Urlaub und Lebensfreude“, sagt Brice Sannac, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands UMIH 66.
Eine Premiere seit über 35 Jahren
Falls das Département tatsächlich umbenannt wird, wäre es die erste Namensänderung dieser Art seit mehr als 35 Jahren. Doch ein neuer Name bedeutet mehr als nur ein frisches Image – er hat auch praktische Folgen. Verwaltung, Karten, Straßenschilder und offizielle Dokumente müssten angepasst werden.
Letztlich bleibt die Frage: Braucht die Region wirklich eine neue Identität oder reicht es, stolz auf die bestehende zu sein? Die Bürgerbefragung wird zeigen, wohin die Reise geht.
Von C. Hatty
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