Tag & Nacht




Der Sommer noch nicht richtig begonnen, und schon erleben wir in Frankreich eine Kältewelle, die uns frösteln lässt. Doch wie lange bleibt die Kälte? Und was hat es mit der mysteriösen „décrochage polaire“ auf sich?

Ein kalter Start

Aktuell sind die Temperaturen in Frankreich unter den saisonalen Durchschnittswerten. Eine Tasche kalter Luft, die normalerweise über Nordeuropa verweilt, hat sich über das Land gelegt. Dieses Phänomen, bekannt als „décrochage polaire“, sorgt dafür, dass die Temperaturen drei bis fünf Grad unter den üblichen Werten liegen – selbst im Süden des Landes. Dieser Kälteeinbruch ist jedoch ein temporäres Ereignis. Doch wer friert schon gerne im Juni?

Vergleich mit unseren Nachbarn

Interessant ist, dass Frankreich mit seiner kühlen Witterung derzeit eine Ausnahme darstellt. In anderen Mittelmeerländern wie Libyen, den Balkanstaaten, Ägypten und der Türkei steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Diese Hitzewellen stehen in starkem Kontrast zur aktuellen Wettersituation in Frankreich und zeigen, wie unterschiedlich das Wetter selbst auf kleinem Raum sein kann.

Was bringt der Sommer?

Météo France beruhigt: Die kühle Phase soll nicht den ganzen Sommer über anhalten. Basierend auf den Prognosen von 14 internationalen Wettermodellen besteht eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Temperaturen Ende Juni und in den Monaten Juli und August durchschnittlich oder überdurchschnittlich sein werden. Besonders rund um das Mittelmeer gibt es eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittlich warme Temperaturen. Diese Prognosen stehen im Einklang mit der allgemeinen Erwärmung unseres Planeten, die durch menschliche Aktivitäten verursacht wird.

Feuergefahr im Sommer

Neben hohen Temperaturen ist ein weiteres Sommerproblem die erhöhte Gefahr von Waldbränden. Météo France hat daher erneut seine Waldbrand-Wetterkarte aktiviert. Diese Karte zeigt die französischen Départements in vier Farben, die verschiedene Gefahrenstufen für die Ausbreitung von Bränden anzeigen. Die Sensibilität der Vegetation gegenüber Bränden wird anhand von Parametern wie Niederschlag, Temperatur, Windstärke und Bodenfeuchtigkeit berechnet.

Diese Woche hat bereits ein erstes Feuer im Departement Var 600 Hektar Vegetation zerstört. Starke Windböen trieben die Flammen voran. Daher hat das französische Umweltministerium offiziell seine Kampagne zur Prävention von Vegetationsbränden gestartet. In 90 Prozent der Fälle sind Menschen die Ursache dieser Brände – oft durch Unachtsamkeit.

Ein Wetter für alle Fälle

Während die Kältewelle wahrscheinlich bald nachlässt, bringt der Sommer in Frankreich ein Wechselspiel von Temperaturen und Wetterphänomenen. Ob heiß oder kalt, die Wetterbedingungen bleiben ziemlich unberechenbar – und genau das macht es so spannend. Doch eines ist sicher: Ein bisschen Wetterchaos gehört eben zum Sommer dazu.

Also, was nehmen wir aus diesem meteorologischen Auf und Ab mit? Packen Sie sowohl die Sonnencreme als auch den Regenschirm ein. Die wechselhafte Witterung dieses Sommers könnte uns noch die eine oder andere Überraschung bescheren.

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